Aufruf an die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe: „Diese Wirtschaft tötet: Den Schrei der Erde und der Armen hören und die Ketten der Ungerechtigkeit für die ganze Schöpfung lösen“

Pressemitteilung
Heidelberg, 30. August 2022
Die Delegierten der vom 31.8. bis 8.9. in Karlsruhe stattfindenden Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) werden in einem von Kairos Europa in Kooperation mit dem Bündnis Casa Comun 2022 initiierten Aufruf aufgefordert, sich angesichts der tief greifenden Krise unserer Zivilisation künftig (wieder) intensiver und entschiedener mit den Überlebensfragen von Menschheit und Schöpfung sowie ihren struktu-rellen Ursachen auseinander zu setzen. Der ÖRK solle sein Engagement vor allem auch aus theologisch-ekklesiologischen Gründen auf die Überwindung der zerstörerischen Wirtschafts- und Lebensweise mit dem Ziel der Entwicklung zukunftsfähiger Alternativen fokussieren.
Zu den Unterzeichner*innen des Aufrufs gehören u.a. Dr. Jooseop Keum, Generalsekretär des Weltmissions-rates, Dr. Chris Ferguson, bis vor kurzem Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, prominente Befreiungstheolog*innen wie Prof. Allan Boesak, Prof. Nancy Cardoso und Prof. Ulrich Duchrow, ehemalige führende ÖRK-Mitarbeiter*innen wie Dr. Aruna Gnanadason, Dr. David L.Gosling, Dr. Rogate Mshana und Dr. Rob van Drimmelen sowie ökumenische Graswurzelinitiativen und Nichtregierungs-organisationen. Im Einvernehmen mit Papst Franziskus sagen sie: „Diese Wirtschaft tötet.“
Der Aufruf verortet sich in der Tradition des ÖRK und versteht sich als Erneuerung und Zuspitzung der einvernehmlicher Beschlusslage der ökumenischen Bewegung bezüglich der mangelnden Zukunftsfähigkeit des Weltwirtschaftssystems. Ausdrücklich warnt der Aufruf vor dem Versprechen, Ökonomie und Ökologie mit einem „Green New Deal“ zu versöhnen, durch den erneuerbare Energien zu einer umweltpolitischen Kehrtwende und einem Beschäftigungsschub führen sollen: „Dieses Versprechen ist irrig, denn auch der grüne Kapitalismus braucht das Wirtschaftswachstum – und die Klimakrise ist die Kehrseite des Wirtschafts-wachstums. … Nötig ist ein radikaler Neuansatz, der soziale und ökologische Nachhaltigkeitsziele mit dem polit-ökonomischen Funktionsmechanismus kombiniert.“ Eine solch elementare Kehrtwende sei aber keine Win-Win-Situation. Sie müsse im Streit mit denen erkämpft werden, die von der herrschenden Ordnung profitieren.
Hierzu sollten die Kirchen die Zeichen der Zeit aus der Perspektive des gekreuzigten Volkes und der geschändeten Schöpfung lesen und den Konflikt mit den Mächtigen und den Plünderern der Schöpfung wagen, damit alle das Leben haben. „Dabei müssen sie ihre Kirchenmauern unverzüglich überwinden und Allianzen bilden mit den Opfern und den mit diesen solidarischen Bewegungen.“ Der Aufruf endet mit einem Appell für eine universale Geschwisterlichkeit als Kern einer gemeinsamen Utopie von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.

Der Wortlaut des Aufrufs auf Deutsch und Englisch sowie die Liste der Unterzeichner*innen finden sich hier
Einzelheiten zum Bündnis Casa Comun finden sich auf dessen Webseite

Ansprechpartner:
Martin Gück | Telefon: +49 (0)176 54471059 | Email: gueck@kairoseuropa.de

 

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Zachäus-Kampagne nun auch in Deutschland gestartet

Per digitaler Auftaktveranstaltung wurde am 4. Oktober die weltweite Zachäus-Kampagne unter dem Titel „Steuergerechtigkeit jetzt!“ nun auch in Deutschland offiziell auf den Weg gebracht. Im Namen der 25 evangelischen, katholischen, ökumenischen und zivilgesellschaftlichen Trägerorganisationen der Kampagne eröffneten Msgr. Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor (LINK zum Redemanuskript), der badische Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (LINK zur Videoaufzeichnung) und Dr. Klaus Seitz,  Leiter der Abteilung Politik bei Brot für die Welt (LINK zum Manuskript), die Veranstaltung. Sie legten in ihren Grußworten dar, aus welchen Gründen die Thematik der Steuer(un)gerechtigkeit gerade auch für Kirchen und deren Dienste und Werke sowie für Christinnen und Christen ein relevantes Anliegen darstellt. Im Anschluss erläuterte Prof. em. Dr. Franz Segbers, 1. Vorsitzender von Kairos Europa,  die Kampagnenziele und -inhalte und ging auf deren biblisch-theologische Grundlegung ein (Links zu  Videoaufzeichnung / Manuskript). Komplettiert wurde das auf großes Interesse gestoßene Webinar durch Impulse der Expert*innen Bundesministerin a.D. Heidemarie Wieczorek-Zeul (Mitglied des FACTI-Panels der UN), Alvin Mosioma (Exekutivdirektor beim Tax Justice Network-Africa) und Christoph Trautvetter (wissenschaftlicher Referent beim Netzwerk Steuergerechtigkeit) samt anschließender Diskussion. Abschließend resümierte Christine Müller, Mitglied des Vorstands von KAIROS Europa, die Veranstaltung und gab einen Ausblick auf die ersten Kampagnenaktivitäten (LINK zum Manuskript).

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Ein kleinwüchsiger Philanthrop als Vorbild

„Forum Ökumene“ als Zoom-Onlinekonferenz zur Thematik „Für eine internationale gerechte Finanz- und Wirtschaftsarchitektur – Das Zachäus-Projekt der weltweiten Ökumene“ mit Martin Gück von Kairos Europa

Pressebericht von Peter Dietrich

Er war ein übler Betrüger, doch seine innere Umkehr zum Menschenfreund war keine Presseshow. Die Hälfte seines Vermögens hat er an die Armen verschenkt, und wer von ihm betrogen worden war, dem gab er freiwillig das Vierfache zurück. Die Rede ist vom kleinwüchsigen Zöllner Zachäus. Was ihn total umgekrempelt hatte, war die persönliche Begegnung mit Jesus Christus. Nun ist der einst so korrupte Philanthrop zur Leitfigur des ökumenischen „Zachäus-Projekts“ geworden. …

[Lesen Sie hier den vollständigen Wortlaut des Presseberichts zur Veranstaltung am 4. Februar 2021.]

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Zweite Kairos Europa-Publikation zur „Zachäus-Kampagne“ der weltweiten Ökumene erhältlich

Ab sofort kann – per formloser E-mail oder über den Shop auf dieser Webseite – unsere nunmehr vorliegende zweite Veröffentlichung zur ökumenischen Zachäus-Kampagne geordert werden. Die 63-seitige Broschüre trägt den Titel „Globale Steuergerechtigkeit jetzt (erst recht)! Die Zachäus-Kampagne der weltweiten Ökumene im Brennglas der Corona-Krise“ und ist zum Preis von € 5,00 (zzgl. Versandkostenpauschale) erhältlich.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort/Einleitung
I. Sehen
1. Forderung nach einer Ökonomie des Lebens in einer Zeit der Pandemie
(Gemeinsame Botschaft von ÖRK, WGRK, LWB und CWM)
2. Covid-19: Die Zeichen der Zeit erkennen (Philip Vinod Peacock)
3. Gerechtigkeit – ohne Staat und Steuern. Eine biblisch-theologische Reflexion in den Krisen der Gegenwart (Heike Knops)
4. Die Zachäus-Kampagne für Steuergerechtigkeit – Eine besondere Herausforderung für die Kirchen im globalen Süden (Rogate Reuben Mshana)
II. Urteilen
1. Zur politischen Ökonomie und Ökologie der Corona-Krise (Martin Gück)
2. Revolution für das Klima (Christian Zeller)
3. Die Kirchensteuer und die babylonische Gefangenschaft der Kirche in der neoliberalen Steuerpolitik (Franz Segbers)
III. Handeln
1. Vermögensbesteuerung durch Besteuerung aller Wertsteigerungen (Lorenz Jarass)
2. Eine offene Schuld: Reparationen für koloniales Unrecht (Giselher Hickel)
3. Steuergerechtigkeit auf der Agenda des Ökumenischen Rates der Kirchen und dessen 11. Vollversammlung 2022 in Karlsruhe (Athena Peralta)
4. Wie Papst und katholische Kirche die sozial-ökologische Wende (be)STEUERN wollen (Jörg Alt)

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Forderung nach einer Ökonomie des Lebens in einer Zeit der Pandemie

Eine gemeinsame Botschaft von ÖRK, WGRK, LWB und CWM

15. Mai 2020

In einer Welt, die bereits von ungeheurem menschlichen Leid heimgesucht wird, hat die aktuelle COVID-19-Pandemie unser Leben in jeder Hinsicht unterbrochen. Als Erwiderung darauf beriefen unsere Organisationen – der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), der Lutherische Weltbund (LWB) und der Rat für Weltmission (CWM) – am 17. und 24. April 2020 über die gemeinsame Initiative Neue Internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur (NIFEA) eine Webkonferenz unter dem Motto „Ökonomie des Lebens in einer Zeit der Pandemie“ ein.

Ein Gremium aus Experten, die bereits am NIFEA-Prozess beteiligt waren, steuerte sozioökonomische Analysen, theologisch-ethische Betrachtungen und praktische Empfehlungen für eine Umgestaltung des Systems bei, wie sie schon in der Sao Paulo Erklärung: Umwandlung des internationalen Finanzsystems zu einer Wirtschaft im Dienst des Lebens, die den NIFEA-Prozess einleitete, gefordert wurde.1

Die Krisen der COVID-19-Pandemie wurzeln in einer den Menschen und dem System innewohnenden Krankheit bzw. Übel. Sie rühren aus repressiven und ausbeuterischen Wirtschaftssystemen her, die auf der Logik der Gewinnorientierung, sozioökonomischen Ungleichheiten, ökologischer Gleichgültigkeit, politischem Eigeninteresse und dem kolonialen Vermächtnis basieren. Diese gemeinsame Botschaft zielt nicht nur darauf ab, unserer tiefen Besorgnis Ausdruck zu verleihen, sondern fordert die christliche Gemeinschaft, Regierungen und internationale Finanzinstitute zu verantwortungsbewusstem Handeln auf, um die zugrunde liegenden Ursachen der Krise anzugehen, die jetzt vor der Welt offen da liegen.

Die COVID-19-Pandemie enthüllt die Verflechtung von wirtschaftlicher und ökologischer Krise

… [Lesen Sie hier den vollständigen Wortlaut der gemeinsamen Erklärung]

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In Zeiten der COVID-19-Pandemie ruft virtuelle Konferenz zu einer Ökonomie des Lebens auf

01. Mai 2020
Deutsche Fassung veröffentlicht am: 04. Mai 2020

An zwei aufeinanderfolgenden Konferenzen übers Internet am 17. und 24. April befassten sich etwa 25 Teilnehmende mit den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der COVID-19-Krise und mit der Frage, wie diese eine Gelegenheit für die Welt sein kann, Finanz- und Wirtschaftssysteme zu überdenken und neu zu definieren, damit diese wirklich die Gesundheit und das Wohlergehen von Gemeinschaften und der Erde an erste Stelle setzen und darin investieren. Diese Veranstaltungen wurden gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), dem Lutherischen Weltbund (LWB), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) und dem Rat für Weltmission finanziert.

„Im grellen Licht von COVID-19 kommen die großen Ungleichheiten von Einkommen und Vermögen noch klarer zum Vorschein. In unseren Wirtschaften stellen wir enorme Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und zwischen den Generationen fest“, sagte Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri, stellvertretende Generalsekretärin des ÖRK. „Unsere Reaktionen auf die Pandemie könnten die Welt sehr wohl zum Besseren wandeln und die Art und Weise, wie wir leben, was wir essen und kaufen, was wir herstellen, wie wir Güter verteilen und wie wir unser Geld investieren, grundlegend verändern“, fügte sie hinzu.

„Unsere Wirtschaftssysteme müssen den Menschen über den Profit stellen. Wir dürfen nicht vergessen, die Lebensumstände und die Grundbedürfnisse der Menschen zu schützen“, sagte Pastor Dr. Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes. „Die COVID-19-Krise drängt uns zu einer theologischen und ethischen Erneuerung, in der wir uns mit Ungleichheiten, Armut und Politik befassen, um für ausreichende Ressourcen und einen gerechten Zugang zu den Gesundheitsdiensten zu sorgen. Jetzt ist der Moment, diese Debatte neu zu beleben“, fügte Junge hinzu.

Die beiden Online-Konferenzen über die „Ökonomie des Lebens in Zeiten der Pandemie“ fanden im Rahmen einer von den vier Organisationen geförderten Initiative für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur (NIFEA) statt, die danach strebt, eine alternative Finanzordnung zu fördern, die aus den Vorstellungen von den Rändern her entstehen soll; von den Menschen, die von den sozioökonomischen und politischen Entscheidungen bisher ausgeklammert wurden.

Pastor Dr. Chris Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, betonte, dass das gegenwärtige weltweite Szenario uns dazu dränge, „die zentralen Visionen und Anliegen der NIFEA-Initiative aufzuzeigen und zu tragen, und dass diese unbedingt einen Wandel herbeibringen müssen“, sagte er. „Wir müssen diese Fragen über Schulden und Besteuerung in Angriff nehmen. Unsere nächsten Schritte, dabei auch die kurzfristigen, dürfen nicht weniger als drastisch sein.“

„Die Art und das Ausmaß der Pandemie haben unsere Sicht vielleicht verschleiert, aber die Tatsachen, die schon lange Schwarz auf Weiß dastanden, zeigten alle auf eine globale Katastrophe hin, auf die wir wenig vorbereitet sein würden aufgrund von eigennützigem Nationalismus, gefühlloser Nichtbeachtung der Armen und fremdenfeindlicher Haltungen und Verhalten, die uns einengen, einhüllen und schlecht vorbereiten für jegliche Katastrophe dieses Ausmaßes“, so Pastor Dr. Collin I. Cowan, Generalsekretär des Rates für Weltmission.

Die Referentinnen und Referenten griffen historische politische Faktoren auf, die zur Krise geführt haben und diese weiterhin formen und sprachen über die theologischen, ethischen und moralischen Auswirkungen sowie die kurz- und langfristigen Veränderungen in der Politik, den Institutionen und Systemen, die nötig sind, um das Leid zu mindern und noch mehr Not zu verhindern, aber auch, was noch wichtiger ist, um sich mit den Ursachen der Krise zu befassen.

Als Ergebnis der beiden Konferenzen wurde von den teilnehmenden Organisationen eine gemeinsame Mitteilung verfasst, die gleichzeitig eine Grundlage für die Fürsprache bei wichtigen finanziellen und wirtschaftlichen Institutionen bildet, wie dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, den G20 und den Vereinten Nationen.

Quelle: ÖRK-Pressezentrum

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Geschäftsführender Generalsekretär des ÖRK begrüßt Offenen Brief an die weltweite Ökumene „Die Zeichen der Zeit nicht verkennen!“

Prof. Dr. Ioan Sauca, geschäftsführender Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), hat den von Kairos Europa und weiteren ökumenischen Basisgruppen aus Deutschland initiierten Offenen Brief an die weltweite Ökumene als „konstruktive Kritik“ an der u.a. von der Evangelischen Kirche in Deutschland lancierten „Wuppertaler Erklärung“ gutgeheißen und die Hoffnung geäußert, dass er innerhalb der Ökumene zu „tiefgreifenderen Diskussionen und genaueren Analysen“ führen werde.
Der Vorstand von Kairos Europa versteht diese positive Reaktion als ausdrückliche Ermutigung, seine Bemühungen um eine für unerlässlich gehaltene Neuausrichtung des ÖRK und der ökumenischen Bewegung insgesamt im Sinne einer (wieder) viel fokussierteren und vor allem auch entschiedeneren Auseinandersetzung mit den Überlebenskrisen von Menschheit und Schöpfung sowie ihren Ursachen im Vorfeld der 11. Vollversammlung des ÖRK im September 2021 in Karlsruhe gemeinsam mit anderen weiter zu intensivieren.

Lesen Sie hier den gesamten Wortlaut des Interviews mit Prof. Dr. Ioan Sauca.

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Offener Brief an die weltweite Ökumene: „Die Zeichen der Zeit nicht verkennen!“

Pressemitteilung

Heidelberg, 20. April 2020

Offener Brief an die weltweite Ökumene: „Die Zeichen der Zeit nicht verkennen!“

In einem von mehr als 250 Ökumeniker*innen aus aller Welt unterstützten Offenen Brief wird der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) im Blick auf seine im September 2021 in Karlsruhe stattfindende 11. Vollversammlung sowie die für August dieses Jahres anstehende Wahl eines neuen Generalsekretärs aufgefordert, sich angesichts der tief greifenden Krise unserer Zivilisation künftig (wieder) intensiver und entschiedener mit den Überlebensfragen von Menschheit und Schöpfung sowie ihren strukturellen Ursachen auseinander zu setzen. Der ÖRK solle sein Engagement aus theologisch-ekklesiologischen Gründen fortan auf die Überwindung der (neo-)kapitalistischen Wirtschafts- und Lebensweise mit dem Ziel der Entwicklung zukunftsfähiger Alternativen fokussieren. Zu den Erstunterzeichner*innen des von einer Vernetzung basisökumenischer Gruppen und Organisationen aus Deutschland initiierten Offenen Briefes gehören u.a. Dr. Chris Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, der ehemalige Generalsekretär der Evangelischen Mission in Solidarität, Dr. Bernhard Dinkelaker, der frühere Geschäftsführer von Brot für alle, Dr. Beat Dietschy, ehemalige führende ÖRK-Mitarbeiter*innen wie Dr. Aruna Gnanadason, Dr. Rogate Mshana und Dr. Carlos E. Ham, prominente Befreiungstheolog*innen wie Prof. Jung Mo Sung, Prof. Nancy Cardoso, Prof. Susan E. Davies und Prof. Ulrich Duchrow, amtierende wie emeritierte Bischöfe sowie zahlreiche ökumenische Graswurzelinitiativen und Nichtregierungsorganisationen.

Der Offene Brief bezieht sich auf einen von der Evangelischen Kirche in Deutschland und hiesigen kirchlichen (Missions-)Werken zum Abschluss einer internationalen Konferenz („Wuppertaler Erklärung“) unterbreiteten Vorschlag, die weltweite ökumenische Bewegung möge gemeinsam eine „Dekade des ökologischen Lernens, Bekennens und Handelns gegen den Klimawandel“ planen und diese bei der ÖRK-Vollversammlung ausrufen. An diesem Vorschlag wird bemängelt, dass er den systemischen Charakter der Krise unserer kapitalistischen Zivilisation weitgehend außer Acht lässt und statt dessen suggeriert, die notwendigen Veränderungen könnten mittels einer zuvorderst ökologisch definierten Transformation durch ein schrittweises „Heraustransformieren“ aus unserer fossil basierten Produktionsweise auf den Weg gebracht werden.

Mit dieser verkürzten, konfliktscheuen „Analyse“ konterkariert der Vorschlag die grundlegende Kritik an den weltwirtschaftlichen Strukturen, wie sie die weltweite Ökumene zwischen 1983 und 2013 im Rahmen ihrer systematischen Auseinandersetzung mit der ökonomischen Globalisierung formuliert hatte und wie sie auch in ökumenischen Erklärungen der jüngeren Vergangenheit zur Notwendigkeit einer neuen internationalen Finanz- und Wirtschaftsarchitektur (NIFEA) zum Ausdruck gebracht wurde. In Anbetracht der dramatischen Zeichen der Zeit plädiert der Offene Brief ferner dafür, die Debatte über eine Dekade für die Zukunft der Erde bereits im Vorfeld der ÖRK-Vollversammlung in einer die gesamte Breite der ökumenischen Bewegung berücksichtigenden (ergebnis-)offenen Auseinandersetzung und nicht erst in Karlsruhe selbst zu beginnen.

Finden Sie hier den Wortlaut des Offenen Briefes, einen Auszug aus der Liste der Erstunterzeichner*innen  sowie die Wuppertaler Erklärung.

Ansprechpartner:
Martin Gück
Telefon: +49 (0)6221 800255
Email: gueck@kairoseuropa.de

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Neue Kairos Europa-Veröffentlichung zur „Zachäus-Kampagne“ der weltweiten Ökumene

In unserer Reihe „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ ist unter dem Titel Für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur: Das Zachäus-Projekt der weltweiten Ökumene eine neue Broschüre erschienen, die 66 Seiten umfasst und zum Preis von  € 5,00 zzgl. Versandkostenpauschale ab sofort (formlos) im Heidelberger Kairos-Büro bestellt werden kann.

Zum Inhalt: Im Juli dieses Jahres  wurde bei der UNO in New York von RepräsentantInnen der weltweiten Ökumene die sog. Zachäus-Kampagne einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Um diese Kampagne in Deutschland bekannt zu machen und insbesondere bei Kirchen, Gemeinden und ökumenischen Gruppen Interesse an ihr zu wecken, hat Kairos Europa die bislang nur auf Englisch vorliegenden Hintergrund- und Kampagnentexte ins Deutsche gebracht und zudem eigens auf den deutschen Kontext zugeschnittene Beiträge verfasst, die die biblisch-theologischen Grundlagen der Kampagne beleuchten sowie die sozio-ökonomische Bedeutsamkeit der Kampagne gerade auch für die hiesige (kirchen-)politische Landschaft unterstreichen.

Inhaltsverzeichnis:
❯ Vorwort/Einleitung
❯ Der NIFEA-Prozess und die Zachäus-Kampagne:
– NIFEA-Aktionsplan
– Konzeptpapier der Zachäus-Kampagne
– Forderungen der Zachäus-Kampagne
❯ Biblisch-Sozialethisches zu Zachäus unter Bezugnahme auf Lk 19,1-10
– Das Zachäus-Programm der Bibel: Gerechtigkeit, Schutz der Schwachen und Rückerstattung
– Jesus und Zachäus – Vertreter der Macht. Eine narrative Begegnung zweier Vertreter ganz unterschiedlicher Mächte
❯ Reflexionen zu Wiedergutmachung/Reparationen im Kontext von Sklaverei, Kolonialismus und Gegenwart
– Sich dem Erbe der Sklaverei stellen
– Die Schatten des Kolonialismus und transformative Spiritualität
– Die Deutsche Einheit – ein Entschädigungsfall. Eine kleine Polemik
❯ Steuern als Instrument für soziale und Klimagerechtigkeit sowie Wiedergutmachung
– Der Katastrophe gegensteuern
– Umkehr tut not – (gerade) auch in Deutschland
– Ökumene und Papst bieten dem Zachäus von heute einen Rahmen zur Umkehr
❯ Komplizenschaft konkret: Altersversorgung der Pfarrer*innen am Kapitalmarkt
❯ Die Zachäus-Kampagne in der Bildungsarbeit in Gemeinde und (Religions-)Unterricht
❯  Liturgische Bausteine zu Lukas 19,1-10

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Weltweite Ökumene startet „Zachäus-Kampagne“

Eine neue, weltweite ökumenische Kampagne wurde am 11. Juli 2019 gestartet. Die „Zachäus- Kampagne“ ist Teil der New International Financial and Economic Architecture Initiative (NIFEA), einer gemeinsamen Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK),  des Lutherischen Weltbundes (LWB), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) und des Weltmissionsrates (CWM).

Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde die Kampagne beim Zusammentreffen des Hochrangigen Politischen Forum für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen am 11. Juli 2019 in New York; seither sind alle Mitgliedskirchen der vorgenannten ökumenischen Organisationen eingeladen, sich in die weltweite Kampagne einzubringen sowie diese in den je eigenen Kontexten bekannt zu machen und auf diese herunterzubrechen. Einer der Kristallisationspunkte der Kampagne ist die ÖRK-Vollversammlung 2021, bei der sie als Ausweis der Arbeit des ÖRK für soziale und Klimagerechtigkeit eine prominente Stellung auf der Agenda einnehmen soll.

Inhaltlich setzt sich die Kampagne unter Bezugnahme auf die biblische Geschichte von Zachäus auf lokaler, nationaler und globaler Ebene für Steuergerechtigkeit ein und befasst sich hierbei vor allem mit sozialer Ungleichheit und ökologischen Schulden – einschließlich Reparationszahlungen für Kolonialismus und Sklaverei. Die innere Verwandlung des Zachäus, die materiell sehr klare Reparationszahlungen nach sich zieht, steht dabei sinnbildlich für die notwendigen äußeren Veränderungen unserer gegenwärtigen makroökonomischen Gesamtzusammenhänge, damit auch die Benachteiligten an den Früchten des Reichtums teilhaben und die Geknechteten und Ausgebeuteten entschädigt werden. Die Kampagne soll der Bewusstseinsschärfung innerhalb der Kirchen und ihrer Gemeinden im Blick auf die mit Steuergerechtigkeit und Wiedergutmachung verbundenen Zusammenhänge und zugleich auch einer diesbezüglichen politischen Lobby- und Anwaltschaftsarbeit bis in höchste politische Ebenen dienen.

Weitere Infos:

https://de.lutheranworld.org/de/content/steuergerechtigkeit-zachaus-kampagne-gestartet-21

https://www.reformiert-info.de/Unser_Glaube_noetigt_uns_zu_einer_gerechten_Weltordnung-23848-0-12-2.html

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Neue Kairos Europa-Publikation erhältlich

In unserer Reihe „Kurz & Knapp. Materialien für Gemeinden und Gruppen“ ist soeben unter dem Titel „Verfehlte Buße. Stimmen aus der Ökumene zum Verhältnis Deutschland – Palästina/Israel“ eine weitere Broschüre erschienen. Sie befasst sich mit dem Nahost-Konflikt und der Mitverantwortung Deutschlands und nicht zuletzt auch deutscher Kirchen an dem, was in Palästina und zwischen Palästina und Israel geschah und noch geschieht. Die Broschüre umfasst 33 Seiten und ist zum Preis von € 4,00 zzgl. Versandkostenpauschale beim Heidelberger Kairos-Büro erhältlich.

Inhaltsverzeichnis:
▲ Vorwort & Einleitung
Zusammenfassende Wiedergabe folgender Aufsätze:
▲ Munther Isaac: Luther, Juden und Palästina
▲ Charles Amjad-Ali: Von der Judenfrage zur palästinensischen Diaspora
▲ Marc Ellis: Bußfertige Ermächtigung: Deutsche Christen, der Holocaust und die Wiederkehr deutscher Macht. Überlegungen im Rahmen jüdischer Befreiungstheologie
▲ Brigitte Kahl: Juden, Muslime und Palästinenser
▲ Shir Hever: Was bedeuten die ökonomischen Beziehungen zwischen Europa und Israel für die Besatzung?
▲ Anhang:
❯ Wichtige Geschichtsdaten zum Konflikt Palästina-Israel
❯ Zentrale Daten zur Beziehung BRD-Israel
❯ Kurze Einführung zum christlich-jüdischen Dialog
❯ Nationale Koalition christlicher Organisationen in Palästina:
Offener Brief an den Weltrat der Kirchen und an die ökumenische Bewegung
❯ Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen:
Bericht des Ausschusses für Öffentliches Zeugnis und Beschluss 55 der 26. Generalversammlung
 

 

 

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Der Vorstand von Kairos Europa erklärt sich solidarisch mit Prof. Dr. Ulrich Duchrow und weist die gegen ihn erhobenen Antisemitismus-Vorwürfe entschieden zurück

Lesen Sie hier den Wortlaut der Erklärung vom 6. Juni 2018 angesichts der Kampagne gegen unseren ehemaligen 1. Vorsitzenden und den von ihm mit herausgegebenen Studienband „Religionen für Gerechtigkeit und Frieden in Palästina/Israel: Jenseits von Luthers Feindbildern“.

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59 Thesen für eine grundlegende Reform unserer Wirtschafts- und Lebensweise

Anlässlich des Reformationsjubiläums hat sich nun auch die unter dem Dach der Stiftung Oekumene agierende Akademie Solidarische Ökonomie zu Wort gemeldet. Die Autoren der Veröffentlichung der Akademie, Bernd Winkelmann und Christoph Ecken, machen sich mit insgesamt 59 Thesen für eine „Umkehr zum Leben“ stark.

Lesen Sie die 59 Thesen hier im Wortlaut.

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95 Thesen: Gemeinsam für eine neue und solidarische Reformation wider die Herrschaft der Finanzmärkte über Demokratie, Gesellschaften, Europa und die globalen Verhältnisse

Nach Art des Reformators Martin Luther wenden sich Kritikerinnen und Kritiker der vorherrschenden Wirtschafts(un)ordnung unter dem Titel „Banken zu Pflugscharen. Gemeinsam wider die Herrschaft der Finanzmärkte“ mit 95 Thesen gegen das moderne Finanzwesen und sehen die Zeit für eine neue Reformation gekommen, um das weltweite Finanzsystem unter demokratische Kontrolle zu stellen.

Die Thesen, an deren Formulierung auch Ulrich Duchrow, der 1. Vorsitzende von Kairos Europa, beteiligt war, werden bisher von 95 Politikern, Wissenschaftlern, Theologen und Künstlern unterstützt. Dazu zählen unter anderem der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und dessen Parteikollege Gregor Gysi, der Präsident des Humanistischen Verbandes und Grünen-Urgestein Frieder Otto Wolf, das aus der DDR-Friedensbewegung kommende Pfarrer-Ehepaar Ruth und Hans Misselwitz, der Theologe Eugen Drewermann, der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel, der frühere Regierungssprecher der Schröder-Regierung, Uwe-Karsten Heye, der Schriftsteller Ingo Schulze, die Sängerin Barbara Thalheim, der Schauspieler Peter Sodann, der Armutsforscher und Bundespräsidenten-Kandidat Christoph Butterwegge und der Schweizer Globalisierungskritiker Jean Ziegler.

Lesen Sie die 95 Thesen hier im Wortlaut.

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Buchempfehlung: „Die Wirtschaft zur Vernunft bringen. Sozialethische Grundlagen einer postkapitalisitischen Ökonomie“ von Bernd Winkelmann

Gerne weisen wir an dieser Stelle hin auf ein kürzlich erschienenes Buch unseres Kairos Europa-Mitglieds Bernd Winkelmann:

Die Wirtschaft zur Vernunft bringen. Sozialethische Grundlagen einer postkapitalistischen Ökonomie, Wissenschaftsverlag Tectum, 240 Seiten, Marburg 2016 (€ 19,95)

Ulrich Duchrow, 1. Vorsitzender von Kairos Europa, empfiehlt das Buch mit den folgenden Worten:

“ Hier haben wir ein Buch, das im Chor der heutigen Kapitalismuskritik besondere Vorzüge hat: Es erklärt, dass und wie Kapitalismus nicht nur als Wirtschaftssystem Menschheit und Erde zugrunde richtet, sondern unsere gesamte Zivilisation, das heißt das Denken und Fühlen, das Menschen- und Weltbildbild beherrscht und damit zentral das Umsteuern behindert. Außerdem zeigt es theoretisch und praktisch auf, wie wir gemeinsam eine neue lebensförderliche Kultur aufbauen können, was in der Hinsicht schon geschieht und wie eine solidarische Ökonomie und Lebensweise konkret aussieht. Außerdem ist es klar und gut lesbar geschrieben, so dass es auch ein ideales Hilfsmittel für Gruppen ist, die gemeinsam umlernen wollen.“

Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Autor: Bernd-Winkelmann@web.de, Tel.: 036074/63910

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Neue Kairos Europa-Publikation erschienen

In unserer Reihe „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ ist soeben eine weitere Broschüre (Heft 8) mit dem Titel „Interreligiöse Solidarität gegen Fluchtursachen“ erschienen. Sie befasst sich mit unserem neuen Arbeitsschwerpunkt „Krisen, die Menschen in die Flucht treiben“, umfasst 64 Seiten und ist zum Preis von € 4,00 zzgl. Versandkostenpauschale beim Heidelberger Kairos-Büro erhältlich (die Broschüre kann über unseren „Website-Shop“ auch online bestellt werden).

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einladung an Gruppen und Gemeinden angesichts der Krisen, die Menschen in die Flucht treiben

I. Fluchtursachen und die Rolle der Religionen
– Wer Elend, Krieg und Umweltzerstörung sät, wird Flüchtlinge ernten. Den marktradikalen Kapitalismus als maßgebliche Fluchtursache erkennen (Martin Gück)
– Welche Rolle spielen Religionen bei der Verursachung von Flucht und bei der Überweindung von Fluchtgründen? (Ulrich Duchrow)

II. Prophetische, befreiungstheologische Quellen der Orientierung
– Im Lehrhaus: Kontextuelle Bibel-Lektüre in Schulen, Arbeitskreisen und Gemeindegruppen (Hartmut Futterlieb)
– Vom Umgang mit Fluchtursachen und Fremden in der Bibel (Ulrich Duchrow)
– Biblische Anmerkungen zum ökonomischen Kontext heute nach Mt 25,14-46 (Silke Niemeyer)
– Erklärung des Progressiven Islam (Farid Esak u.a.)
– Nichtkapitalistische muslimische Ökonomie (Hamideh Mohagheghi)

III. Beispiele vor Ort
– Predigt zu Abraham, Hagar und Ismael (Gerhard Liedke)
– Abrahamsfest in Marl (Hartmut Dreier)
– Solidaritätsaktion mit Jesiden (Reinhard Hauff)
– Schule ohne Rassismus (Reinhard Hauff)
– Der Runde Tisch für Flüchtlingsfragen der Stadt Köln (Jost Mazuch)

Anhang
– Ein Projekt gegen antiislamischen Rassismus (Muslime laden ein)
– Flüchtlinge willkommen! – Aber warum kommen sie? (Kirchlich-Gewerkschaftliche Initiative Bayern)
– „Willkommen in einer solidarischen Gesellschaft!“ – Grundsätze einer neuen Migrationspolitik aus biblisch-theologischer Perspektive (KircheNordSüdUntenLinks)

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Einladung an Gruppen und Gemeinden angesichts der Krisen, die Menschen in die Flucht treiben

In Anbetracht der jüngsten politischen Enwicklungen rund um die Thematik Migration und Flucht ist nicht länger zu übersehen, dass es um eine menschenrechtsbasierte, verantwortungsbewusste Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa alles andere als gut bestellt ist. Damit sich dies ändert, gilt es gegenüber der Politik Druck „von unten“ aufzubauen.

Unabdingbare Voraussetzung dafür ist unseres Erachten, dass sich die Menschen vor allem mehr mit den Ursachen der Flucht befassen. Denn ohne ein Verständnis der ungerechten Mechanismen des ökonomischen Globalisierungsprozesses und seiner imperiale Züge aufweisenden geopolitischen wie militärischen Flankierung durch die herrschenden Wirtschaftsnationen lässt sich den wahren Gründen des gegenwärtigen Flüchtlingszustroms nicht nachspüren; und ohne ein diesbezügliches Bewusstsein wird sich kein Einfluss auf die politischen EntscheidungsträgerInnen in Berlin, Brüssel und Straßburg nehmen lassen. Somit gilt es, vor allem auch das Engagement jener zahlreichen Hilfeleistenden zu politisieren, die sich bislang zuvorderst unter praktischen Gesichtspunkten für die Flüchtlinge einsetzen.

Gerade in kirchlichen Kontexten könnte die Basis für eine politisch fundierte Einmischung derzeit kaum größer sein. Denn viele Gruppen, Gemeinden und kirchliche Einrichtungen machen bei der Willkommenskultur ganz vorne mit. Und da die Solidarität mit den Flüchtlingen in der Bibel ein zentraler Punkt ist, sind sich hier auch eher linke ChristInnen mit konservativen einig. Es muss gelingen, aus der breiten Hilfsbewegung eine ebenso starke Stimme in der politischen Debatte zu machen.

Hierzu möchte Kairos Europa mit einem neuen Arbeitsschwerpunkt beitragen, der u.a die Absicht verfolgt, ein Netzwerk aus Gemeinden und Gruppen weiter zu stärken, das sich der Problematik der Krisen, die Menschen in die Flucht treiben vor allem auch im Kontext der Gemeindearbeit zuwendet und hierzu auch den Kontakt mit muslimischen Gemeinden sucht.

Bitte lesen Sie hier unsere diesbezügliche Einladung an Gruppen und Gemeinden.

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Friedensnobelpreisträger Tutu ruft Christinnen und Christen in Deutschland in einem Offenem Brief an den Kirchentag zu Solidarität mit Palästina auf

„Bitte schließt euch der ökumenischen Kairos-Bewegung an und fordert öffentlich und solidarisch Freiheit für Palästina, damit auch Israel frei sein kann“ – so schließt Desmond Tutu, emeritierter anglikanischer Erzbischof von Kapstadt und Träger des Friedensnobelpreises, seinen Offenen Brief an den Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages, den Vorsitzenden des Rates der EKD und an den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Das habe nichts mit Antisemitismus zu tun. „Macht Geschäfte mit Juden, organisiert etwas mit ihnen, liebt sie. Aber unterstützt nicht die Maschinerie eines Apartheidstaates – nicht militärisch, nicht wirtschaftlich, nicht politisch.“ Die Verhältnisse im Heiligen Land seien total anormal, und deshalb könne man dort keine normalen Geschäfte machen. Worte der Besorgnis reichten nicht, heißt es in dem Brief. Es bedürfe vielmehr „mutiger und kreativer Initiativen“. Dazu zählt Tutu ausdrücklich Boykott, Desinvestment und Sanktionen (abgekürzt BDS) als angemessene Formen gewaltlosen und kreativen Widerstands „bis die illegale israelische Besatzung überwunden ist“. Es sei Aufgabe der Christen, ihre Regierungen dazu zu drängen. Tutu bezieht sich auf das so genannte Kairos-Dokument palästinensischer ChristInnen, in dem die Kirchen der Welt dringend gebeten werden, sich politisch entschieden für die Rechte des palästinensischen Volkes einzusetzen. Er hebt hervor, dass Richard von Weizsäcker, ehemaliger Kirchentags- und Bundespräsident, einen Brief mit unterschrieben hat, in dem Elder Statesmen die EU zu realen Schritten aufforderten.

Lesen Sie hier den Tutu-Brief in deutscher Übersetzung.

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Die Begegnungsstätte «Manna» in Heidelberg

In Heidelberg gibt es eine Begegnungsstätte, die sich auf einer postkartengroßen Visitenkarte wie folgt selbst darstellt:

« Willkommen im Kirchenladen «Manna»!
Ein Raum im Herzen von Heidelberg.
Ein Platz, der Menschen willkommen heißt, die das Gefühl haben, nirgendwo mehr willkommen zu sein.

Gegen den ersten Hunger des Tages bietet Manna für ein paar Cent einen heißen Café und ein kleines Frühstück.
«Wenn es Bruder Leib gut geht, freut sich Schwester Seele.» Leib und Seele gehören zusammen.

Manna ist für Sie offen, auch wenn Sie nichts essen wollen.
Konsumzwang? Bei uns gibt es den nicht!
Hier können Sie sich auch aufhalten, wenn Sie sich nur nach einem warmen Ort sehnen, unter Menschen sein oder einfach aus dem Fenster träumen wollen.

Manna bietet auch Begegnungen und Gespräche.
Wir haben Zeit, offene Ohren und Herz.
Wir hören gerne zu und sagen auch unsere Meinung, wenn sie gefragt ist. Regelmäßig gibt es auch was zum Nachdenken: eine Andacht, ein Quiz, eine Diskussion über politische Themen.

Fortbildungen und Informationsveranstaltungen zu den Themen Bewerbung, Sozialwesen und anderem finden bei uns auch hin und wieder statt.

Manna, das ist: Ausruhen im Stress, Begleitung in der Verzweiflung, Rat in der Not.
 »

 


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Matthias Kaldenbach 13.09.2007
Es macht mir Hoffnung, dass in einer immer mehr auf Profit und Manipulation ausgerichteten Gesellschaft Menschen wieder Räume schaffen, in denen man sich bedingungslos und zweckfrei einfach aufhalten und menschliche Grundbedürfnisse leben kann.

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Die Geschichte von den Fröschen – Ermutigung zur Schwerhörigkeit

Es war einmal eine Gruppe von Fröschen, die gemeinsam durch einen Wald liefen. Plötzlich fielen zwei von ihnen in eine tiefe Grube, die sie nicht gesehen hatten.

Die anderen Frösche konnten einen Sturz in die Grube gerade noch verhindern und versammelten sich nun um das Loch im Boden. Sie blickten zu den beiden Kameraden herab, die tief unten auf dem Boden hockten und versuchten, aus der Grube herauszuspringen.

Als sie sahen, wie tief das Loch war, riefen sie den beiden zu, dass das Springen keinen Sinn hätte – die Grube sei viel zu tief. Sie sollten lieber aufgeben und einfach sterben.

Der eine von den beiden ließ sich durch die Aussicht, schon so gut wie tot zu sein, schnell entmutigen. Er erkannte, keine Chance zu haben und hörte auf zu springen. Schnell starb er.

Die anderen riefen zu dem übrig gebliebenen Frosch, dass er sich doch nicht weiter quälen, sondern sich ebenso wie der andere Frosch zum Sterben bereit machen sollte.

Der andere Frosch aber sprang weiter – unermüdlich, verbissen und eifrig. Höher und immer höher. Er mobilisierte noch einmal alle Kräfte und schaffte es tatsächlich, aus der Grube zu springen.

Oben angekommen fragten ihn die anderen Frösche: «Sag hast du uns nicht gehört? Wir hätten nie gedacht, dass es möglich sein könnte, aus der Grube zu springen.» Schnell stellte sich heraus, dass dieser Frosch schwerhörig war. Er hatte die ganze Zeit gedacht, die anderen feuerten ihn an!

(nach Michael Peterson)


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Matthias Kaldenbach 13.09.2007
Für mich ist das eine Parabel dafür, dass es nicht immer gut ist, auf (selbsternannte) Experten zu hören. Insbesondere sollte man sich trotz permanenter Beteuerungen, dass es keine Alternative gebe (TINA – There is no Alternative), nicht davon abhalten lassen, sogar das zu versuchen, was unmöglich erscheint, vor allem, wenn das Leben davon abhängt.

 

Kommentar von Ulrich Duchrow 06.12.2007
Es kommt auch darauf an, wie schnell der Frosch zu springen beginnt! In Lateinamerika kursiert ein weiteres Froschgleichnis: Wenn man einen Frosch in einen Topf, gefüllt mit heißem Wasser, wirft, springt er sofort heraus. Wenn man einen Frosch in einen Topf voll kalten Wassers legt und ihn langsam erhitzt, versäumt er zu springen und wird gekocht.

Der neoliberale Kapitalismus hat in Europa seit den 1980er Jahren mit Salamitaktik eine soziale Errungenschaft nach der anderen abgeschafft und die Löhne gedrückt. Trägt dieses Froschgleichnis zur Erklärung bei, warum so wenige Menschen aus der VerliererInnenklasse und aus den Mittelklassen bei zunehmendem Sozialabbau nicht zum Widerstand aufgestanden und «gesprungen» sind?

 

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Wühlmäuse – Koreanische Fabel über die Macht der scheinbar Schwachen

Zusammenfassung: Ohnmächtige sind mächtig, nicht die scheinbar Mächtigen.


Entnommen aus: Duchrow, Ulrich, 1990, Lasst uns auch den Westen demokratisieren. Handlungsmöglichkeiten für Christen und andere im real existierenden Kapitalismus, Sonderdruck der Junge Kirche, Beilage zu Heft 2/Februar 1990, S. 45f.

« An einem Ort in Korea steht ein sehr großer Miruk-Stein. Der Mensch fühlt sich in seiner Gegenwart recht klein. Unter diesem großen Miruk-Stein wohnen viele Wühlmäuse. Die Erde dort ist gut, die Mäuse haben zahllose Gänge und Kammern in ihr gegraben. In einer dieser Kammern hatte eine Maus viele Kinder bekommen, und die Mäuseeltern waren liebevoll und glücklich. Ein einziges unter den Kindern war eine Tochter, diese war besonders zierlich und schön. Die Eltern meinten, ihre Tochter könnte nicht nur vom Wühlen in der Erde leben, und überlegten, wie sie das Töchterchen gut verheiraten könnten. Das Höchste sei die Sonne, meinte die Mutter, und sie wollte ihr Töchterchen nur dem Höchsten anvertrauen. Sie fragte die Sonne, ob sie bereit sei, ihre Tochter zu heiraten. Die Sonne aber sagte: «Sieh, ich bin nicht so mächtig, wie du annimmst, die Wolken haben Macht über mich, denn sie können mich verdunkeln.» Die Maus wandte sich an die Wolken «Wollt ihr meine Tochter heiraten, denn ihr seid die Mächtigsten.» Aber die Wolken sagten: «Oh nein, wir sind nicht mächtig, der Wind kann uns vor sich hertreiben, er ist der Mächtige.» Der Wind sagte: «Ja, ich kann alles vor mir hertreiben, nur die Steine nicht. Ich habe es versucht, umsonst. Die Steine sind mächtig. Diesen großen Miruk-Stein zum Beispiel, unter dem ihr eure Wohnung habt, den kann ich nicht vor mir hertreiben, ich kann ihn nicht einmal umkippen, Miruk ist stark, fragt also Miruk.» Miruk aber sagte: «Eure Wohnungen sind mein Standplatz, ihr seid es, die stark sind, ihr könnt die Erde unter mir aufwühlen, so dass ich umfallen muss, wenn ihr es wollt. Ich bin groß und sehe groß aus, aber ich kann umkippen, wenn ihr es wollt. Viele Mäuse leben unter mir, und wenn sie einseitig unter mir wühlen, dann werde ich umfallen. Die Mächtigen seid ihr, die unter mir wohnen!» Die Mäuseeltern waren sehr verwundert und erstaunt. Miruk hatte wahr gesprochen, sie waren mächtig! So verheirateten sie ihr schönes Töchterchen an einen guten Mäuserich.  »



Hoffnungsgeschichte eingebracht von Ulrich Duchrow 17.11.2007
In unserer Weltsituation scheint die Macht der Mächtigen unbesiegbar. Die Folge ist, dass nur eine Minorität Widerstand leistet, obwohl die Mehrheit der Menschen vom herrschenden System bedroht ist. Die Fabel veranschaulicht die subversive Macht der Ohnmächtigen und kann sie so befreien helfen, aktive Subjekte des Wandels zu werden.

 

Kommentar von Matthias Kaldenbach 29.11.2007
Ein interessantes Detail in der Fabel ist, dass die Wühlmäuse einseitig graben müssen, um den Stein umzuwerfen. Ein allgemeines, unkoordiniertes Gewühl würde den Stein nur tiefer sinken lassen und den Mäusen immer mehr Raum nehmen oder gar ihren Lebensraum ganz zerstören. Übersetzt hieße das für mich, dass die scheinbar Ohnmächtigen sich vernetzen müssen, um ihren Widerstand zielgerichtet zu koordinieren.

 

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Auch Muslime lieben ihre Feinde

Zusammenfassung: Robert Fisk, englischer Journalist, Spezialist für Nahostfragen, hatte mehrfach im Sudan und Afghanistan Osama Bin Laden interviewt. Zu Beginn des amerikanischen Angriffs auf Afghanistan im Herbst 2001 versucht er noch einmal von Pakistan aus über die Grenze zu gelangen, um Bin Laden ein weiteres Mal zu interviewen. Kurz hinter der Grenze gerät er unter die Massen von Afghanen, einfache Menschen, keine Talibankämpfer, die nach schrecklichen Erlebnissen – amerikanische Bomben haben ihre Häuser zerstört, ihre Frauen und Kinder in Stücke gerissen – über die Grenze flüchten wollen. Zorn und Wut richten sich auf den einzigen Weißen. Die Menschen versuchen, Robert Fisk zu lynchen. Er schlägt um sich und versucht, blutüberströmt zu flüchten. Seine Rettung verdankt er aber einigen aufrechten Muslimen.


Auszug aus: Robert Fisk, The Great War for Civilization – The Conquest of the Middle East, London, Fourth Estate, 2005, S. 1078.

« I was back in the middle of the road but could not see. I brought my hands to my eyes and with my fingers I tried to scrape the gooey stuff out. It made a kind of sucking sound but I began to see again and realised that I was crying and weeping and that the tears were cleaning my eyes of blood. What had I done I kept asking myself? I had been hurting and punching and attacking Afghans refugees, the very poor people I had been writing about for so long, the very dispossessed, mutilated people whom my own country – among others – was killing, along with the Taliban just across the border. God spare me, I thought. I think I actually said it. The men whose families our bombers were killing were now my enemies too.

Then something quite remarkable happened. A man walked up to me, very calmly, and took me by the arm. I couldn’t see him quite well for all the blood that was running into my eyes, but he was dressed in a kind of robe and wore a turban and had a white-grey beard. And he led me away from the crowd. I looked over my shoulder. There were now a hundred men behind me and a few stone skittered along the road, but they were not aimed at me – presumably to avoid hitting the stranger. He was like an Old Testament figure or some Bible story, a Muslim man – perhaps a mullah in the village – who was trying to save my life. Her pushed me into the back of a police truck. But the policemen did not move. They were terrified. ‚Help me‘ I kept shouting through the tiny window at the back of their cab. My hands leaving streams of blood down the glass. They drove a few metres and stopped until the tall man spoke to them again. Then they drove another 300 metres.

And there, beside the road, was a Red Cross – Red Crescent convoy. The crowd were still behind us, but two of the medical attendants pulled me behind one of their vehicles, poured water on my hands and face and began pushing bandages onto my head and face and the back of my head. ‚Lie down and we’ll cover you with a blanket so they can’t see you.‘ One of them said. They were both Muslims, Bangladeshis, and their names should be recorded because they were good men: Mohamed Abdul Halim and Skider Mokkades Ahmed. I lay on the floor, groaning and aware that I might live.
 »



Hoffnungsgeschichte eingebracht von Wilhelm Wille 28.11.2007
Eine Geschichte gegen das Klischee vom gewaltbereiten Muslim.

 

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Auch nach Tötung seiner Tochter kämpft Palästinenser für Frieden und Versöhnung

Zusammenfassung: Ein Militanter Palästinenser bekennt sich nach Jahren in israelischen Gefängnissen zur Gewaltlosigkeit. Mit einem Israeli gründet er die Aktionsgruppe «Combatants for Peace». An seiner Mitarbeit hält er fest auch nach Tötung seiner 11jährigen Tochter durch israelische Soldaten.


Bericht aus der amerikanischen Zeitung: Christian Science Monitor, 15.02.2007, » https://www.csmonitor.com/2007/0215/p13s01-wome.html2

« Bassam Aramin, militanter Palästinenser, wurde mit 16 Jahren verhaftet und verbrachte sieben Jahre in israelischen Gefängnissen. Nach seiner Entlassung gründete er mit dem Israeli Zohar Shapira, eine Aktionsgruppe, die in beiden Konfliktparteien für einen gerechten Frieden wirbt. Bassam Aramin, Vater von sechs Kindern zwischen 4 und 13 Jahren betont, dass er seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis für den Frieden arbeitet, «um alle Kinder zu verteidigen, die palästinensischen und die israelischen.» Am 18. Januar 2006 wurde seine 11jährige Tochter Abir durch ein Gummigeschoss, abgefeuert von israelischen Soldaten tödlich verletzt. Abir wollte an einem Kiosk Schokolade kaufen, die Soldaten eröffneten das Feuer auf andere Kinder, die angeblich Steine auf ein gepanzertes Militärfahrzeug geworfen hatten.

Bassam Aramin weiß, dass im vorausgehenden Jahr an die hundert palästinensische Kinder von israelischen Soldaten erschossen wurden. Die israelischen Behörden tun fast nichts, um die Umstände dieser Zwischenfälle aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dennoch bleibt Bassam Aramin versöhnungsbereit und hält an seinem gewaltfreien Kampf für den Frieden fest. Sein israelischer Mitstreiter Shapira: «Unmittelbar nach dem Mord war ich dabei, meine Hoffnung auf einen guten Ausgang unseres Kampfes zu verlieren. Es war Bassam, der mir Kraft gab, weiterzumachen. Er forderte nicht Rache für den Mord an den Kindern. Er war sich weiterhin sicher, dass nur der Weg des Friedens ein Weg nach vorne ist. …» Weiter berichtet der israelische Mitstreiter: «In jenen Tagen, in denen Abir im Koma lag, wurden wir alle tatsächlich zu einer großen Familie. Am Ende war es unser aller Verlust; es war fast so, als ob man seine eigene Tochter verloren hätte.»

Bassam Aramin erzählt von den Schwierigkeiten, seiner Frau und seinen traumatisierten Kindern beizustehen, aber er hält daran fest: «Was den Frieden anbelangt, kann ich meine Meinung nicht ändern. Ich glaube, dass wir diese Arbeit fortsetzen müssen, um alle Kinder, auf beiden Seiten des Zaunes zu schützen.»
 »



Hoffnungsgeschichte eingebracht von Wilhelm Wille 28.11.2007
Bassam Aramin gibt ein Beispiel ausdauernder Bereitschaft, auch unter der Last großer persönlicher Leiden und Gewalterfahrung gewaltlos an der Lösung eines der schwersten gegenwärtigen Konflikte zwischen zwei Volksgruppen zu arbeiten. Er widerlegt das Klischee vom gewalttätigen Palästinenser und Muslim.

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Amerikanischer Offizier verweigert den Dienst im Irak

Zusammenfassung: Leutnant Watada, amerikanischer Offizier weigerte sich, in den Irak auszurücken, weil er den Krieg für völkerrechtswidrig hält. Er nimmt erhebliche persönliche Nachteile für seine Gewissensentscheidung in Kauf.


Leutnant Ehren Watada, geboren in Honolulu, Hawai, war in Fort Lewis stationiert und verweigerte den Befehl, als er mit seiner Einheit am 22. Juni 2006 in den Irak verlegt werden sollte. Er war der Überzeugung, der Irak-Krieg und die Besetzung des Landes seien völkerrechtswidrig und deswegen sei es ein persönlich zu verantwortender Rechtsbruch, daran teilzunehmen. Seine Meinung hatte er bereits im Januar 2006 seinen Vorgesetzten kundgetan: «Ich bin von ganzem Herzen gegen diesen nicht enden wollenden Krieg im Irak, die Lügerei, mit der man uns in diesen Krieg getrieben hat und die Gesetzlosigkeit, die alle Elemente unserer zivilen Führung erfasst hat.» Leutnant Watada musste damit rechnen, unehrenhaft aus der Armee entlassen zu werden. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe wegen Befehlsverweigerung.

Watadas Mutter, Carolyn Ho, unterstützt ihren Sohn öffentlich: «Die Entscheidung meines Sohnes, sich nicht im Irak einsetzen zu lassen, ist das Ergebnis einer langen Gewissenserforschung. Sie ist ein Akt des Patriotismus. Er macht allen Amerikanern, Männern und Frauen in Uniform, deutlich, dass sie nicht aus Furcht schweigen dürfen, dass sie die Kraft haben, die Richtung der Geschichte zu verändern: sie dürfen nicht länger ein Land zerstören und ungezählte unschuldige Männer, Frauen und Kinder umbringen. Es ist eine Botschaft, die klar und deutlich sagt, dass blinder Gehorsam gegenüber Befehlen nicht länger vertreten werden kann. Mein Sohn, Leutnant Watada, hat eine klare Entscheidung getroffen. Ich fordere sie auf, sich an seine Seite zu stellen.»

Desmond Tutu, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger anglikanischer Bischof von Johannesburg, Südafrika hat folgenden Solidaritätsbrief an Leutnant Watada geschickt:

« Lieber Lt. Watada,

es war schön, mit Ihnen von unserer schwimmenden Universität «M/V Explorer», die zur Zeit im Hafen von Nassau (Bahamas) liegt, zu sprechen.

Ich wiederhole noch einmal, was ich schon kurz am Telefon sagte, dass ich ihre mutige Entscheidung, auf klarer ethischer Grundlage getroffen, bewundere. Christliche Ethik besteht auf dem Vorrang der eigenen Gewissensentscheidung. Es ist dies ein kategorischer Imperativ.

Ich überbringe Ihnen die Grüße vieler und versichere Sie meiner persönlichen Solidarität, da Sie jetzt vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Ihr Name wird einen Ehrenplatz finden in den Annalen der Aufrechten, die eine ähnliche Gewissensentscheidung getroffen haben.

Ich bete inständig für Sie und diejenigen, die über Sie zu Gericht sitzen werden.

Möge Gott Sie segnen und Ihren beistehen, wie er den Dienern Gottes im Feuerofen beistand, wovon der Prophet Daniel berichtet.

Desmond Tutu, Erzbischof em. von Kapstadt
 »



Hoffnungsgeschichte eingebracht von Wilhelm Wille 30.11.2007
Die Entscheidung von Leutnant Watada zeigt, dass es noch ein anderes Amerika gibt. Sein Fall hat ein weltweites Netz von UnterstützerInnen auf den Plan gerufen und inspiriert und veranschaulicht das Potential einer weltweit vernetzten Zivilgesellschsaft.

 

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Die Kommune Niederkaufungen – Ein politisches Lebensprojekt

Zusammenfassung: Vorgestellt wird die größte Kommune Deutschlands, die seit über zwanzig Jahren in Niederkaufungen bei Kassel zu Hause ist. Sie versteht sich als linkes alternatives Projekt, in dem Gütergemeinschaft, Konsensdemokratie und der unmittelbare Zusammenhang von Arbeit und Leben gelebt wird.


Zu Beginn der 80er Jahre debattierten in Hamburg einige Menschen – es war die Zeit der Friedensbewegung – darüber, wie sie sich ein alternatives Leben und Arbeiten vorstellen können. 1986 fanden sie in der Nähe von Kassel, in Niederkaufungen, einen alten Bauernhof, wo sie begannen ihre Vorstellungen zu in die konkrete Tat umzusetzen: «In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod!», so überschrieben sie ihr Grundsatzpapier, in dem sie die wesentlichen Vorstellungen für das Leben als Kommunarden festlegten, als Antwort auf die Analyse einer kapitalistischen Gesellschaft, die unser Leben regiert. Es ist eine Gesellschaft, so stellen die Kommunarden im Grundsatzpapier fest:

« in der die Verfügungsgewalt über Kapital, über Besitz und Produktionsmittel bei einigen wenigen liegt;

in der die, die das Kapital haben, es sichern, vermehren und damit Macht ausüben über andere Menschen, Einfluss nehmen können auf Recht und Gesetz, verfügen können über die Gesundheit, die Bildung, die Bedürfnisse und Beziehungen der Menschen;

in der die Menschen von denen, die das Kapital haben, abhängig sind und um zu überleben, lebenslängliche Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, Gesundheit und Kreativität über sich ergehen lassen müssen;

in der entfremdete, oft sinnlose krankmachende, oft stupide Arbeit geleistet wird, Arbeit, die zwar einen Gegenwert erbringt, mit dem man aber nicht die ursprünglichen, sondern nur konsumorientierte, auch hier entfremdete Bedürfnisse abdecken kann;

in der die Menschen sich und anderen entfremdet sind – und das in allen Lebensbereichen und, obwohl sie sich teilweise der Lage ihrer Ausbeutung bewusst sind, nichts dagegen unternehmen …
 »


Und weiter heißt es: «Es kommt nicht zum Leid und zur Wut über unser Leben, um das wir betrogen werden, sondern zum Aufbau einer Scheinwelt, die uns für alles entschädigt und für die wir unsere Arbeitskraft verkaufen.»

Hier klingen Worte an, die aus der gewöhnlichen Presse längst verschwunden sind: «Entfremdung; Ausbeutung; Aufbau einer Scheinwelt», die aber genauer beschreiben, was ist, als es selbst mit einem heute gebräuchlichen Wort wie «prekäre Arbeitsverhältnisse» möglich ist.

Die Konsequenz ist für die Kommune Niederkaufungen, dass sie seit 1986 angefangen haben, eine «kollektive Vermögensökonomie» betreiben. Jeder Kommunarde bringt das, was er mit seiner Arbeit erwirtschaftet, was er erbt oder geschenkt bekommt, in die gemeinsame Kasse ein. Aus ihr können sich alle Kommunarden ihre Bedürfnisse erfüllen. Das bedeutet, dass alle Beträge über 150 Euro, die jemand entnehmen möchte, öffentlich als Ausgabe angekündigt werden müssen. Wenn nötig, diskutiert die Vollversammlung über die Vergabe des Geldes.

Dabei geht es der Kommune Niederkaufungen nicht darum, asketisch festzulegen, was jede und jeder verbrauchen darf, sondern jede und jeder soll entsprechend seinen Bedürfnissen leben können. Dazu heißt es im Grundsatzpapier:

« Wir wollen kein Projekt, in dem Versicht und Askese zum Maßstab erhoben werden. Wir wollen z. B. lieber pro Tag eine halbe Stunde länger arbeiten, oder Schulden 10 Jahre länger abzahlen, als von Anfang an eine Verzichtsideologie zu propagieren.

Wir wollen nicht, dass das Projekt entscheidet, was «echte» und was «kompensatorische» Bedürfnisse sind, welche erlaubt sind und welche nicht.

Toll wäre es, finanziell so dazustehen und Regelungen zu finden, dass jeder nach seinen Bedürfnissen Geld aus dem Topf nehmen könnte und nicht in gleichmacherischer Weise ein festes Taschengeld verordnet werden müsste.
 »


Im Wesentlichen sind die Vorgaben des Grundsatzpapiers bis heute gültig. Sie werden immer wieder an der Realität überprüft, aber an den Grundsätzen

gemeinsame Ökonomie
Konsensprinzip
ökologische Produktionsweisen
solidarischer Umgang miteinander
Abbau kleinfamiliärer Strukturen


hat sich seit über zwanzig Jahren nichts geändert, auch wenn inzwischen die Anzahl der Kommunarden auf über 70 Menschen angewachsen ist, über 50 Erwachsene, etwa je zur Hälfte Frauen und Männer, über 15 Kinder und Jugendliche. Sie leben in 10 Wohngruppen zusammen, zu denen auch eine Lesbengruppe gehört. Entscheidungen werden jede Woche in einem Plenum ausgehandelt, das ca. drei bis vier Stunden tagt. Darin enthalten sind Untergruppen, die Entscheidungen vorbereiten. Wenn eine Entscheidung getroffen wird, so wird sie erst im folgenden Plenum endgültig entschieden, so dass die einzelnen Kommunarden das Ergebnis auch noch einmal überdenken können.

Diese Form der Konsensbildung hat anscheinend mit weniger Schwierigkeiten zu kämpfen als die unterschiedlichen Formen des persönlichen Miteinanders, Sympathien und Antipathien untereinander sowie persönliche Konflikte. Es wird der Versuch gemacht, in einem sozialen Forum persönliche Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, die ermöglichen, einander besser kennen zu lernen. Für Konflikte selbst gibt es dann ein Gremium, in dem diese gemeinsam bearbeitet werden.

Im Bereich von Leben und Arbeiten wird angestrebt, produktive und reproduktive Bereiche gleichzustellen. So werden die Mahlzeiten um 8:00 Uhr, um 13:00 Uhr und um 18:00 Uhr gemeinsam eingenommen. Abwechselnd sind die Wohngruppen für die Zubereitung des Essens zuständig. Auch für das Spülen und Saubermachen danach gibt es klare Regelungen. Auch dies eine Möglichkeit, geschlechterspezifisches Rollenverhalten zu durchbrechen. Selbstverständlich engagieren sich auch Einzelpersonen und Gruppen bei verschiedenen Aktionen außerhalb der Kommune, z. B. in der Theatergruppe von attac-Kassel.

Wer die Gruppe kennen lernen will, kann dies an Informationsabenden oder anlässlich eines Hoffestes tun: Tel.: 05605 / 80070; Homepage: » https://www.kommune-niederkaufungen.de.

Inzwischen gibt es drei Filme und ein Buch, in denen die Kommune vorgestellt wird. Sie sind über die oben genannte Adresse zu erhalten.

Das zwanzigjährige Jubiläum dieses größten Kommuneprojekts in Deutschland stand unter einem Motto von Ernst Bloch:

«Nur jenes Erinnern ist fruchtbar, das zugleich erinnert, was noch zu tun ist.»


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Hartmut Futterlieb 03.12.2007
Die Kommunebewegung in den 70er Jahren machte Hoffnung, dass den Tendenzen zum hemmungslosen Individualismus, die die kapitalistische Wirtschaftsform erzeugt, eine Gegenbewegung erwächst. Das hat sich insgesamt nicht durchsetzen können. Dennoch gibt es immer wieder neue Versuche, eine Gegenbewegung auch zu leben. Die Kommune Niederkaufungen ist ein solcher Versuch, der inzwischen auf eine Geschichte von 21 Jahren zurückblicken kann.

 

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«Schule unter der Sonne» – Ein Unterrichtsprojekt der Gemeinde «22. April» in El Salvador

Zusammenfassung: Die Projekte der großen Hilfsorganisationen «Brot für die Welt», «Misereor» usw. werden überall verbreitet. Weniger bekannt sind die Projekte, die auf Grund von Erfahrungen, Erlebnissen und freundschaftlichen Verbindungen entstanden sind. Die katholische Gemeinde «22. April» hat sich selbst diesen Namen gegeben, weil der Ort, dessen Bewohner ihre Hütten illegal auf einer großen Müllkippe in der Nähe der Hauptstadt El Salvadors gebaut hatten, an einem 22. April in den siebziger Jahren legalisiert worden ist. Die Bewohner sind ehemalige Flüchtlinge aus dem Bürgerkrieg in El Salvador.

In dieser Gemeinde lebt Pater Gerhard Pöter seit mehr als zwanzig Jahren. Er hat dort eine beeindruckende soziale Arbeit aufgebaut, die durch Gruppen aus Braunschweig, Graz und Witzenhausen bei Kassel unterstützt werden. Es gibt inzwischen zwei Schulen, Kindergärten, eine Gesundheitsstation, eine Apotheke, in der auch Heilpflanzen angeboten werden, die selbst gezogen sind, sowie eine Finca, in der ökologischer Landbau betrieben wird. Darüber wäre viel zu berichten. Diesmal aber nur über die «Schule unter freiem Himmel.»


In der Gemeinde «Colonia 22 de Abril» sind seit 1986 verschiedene Sozialprojekte aufgebaut worden. Dazu gehören zwei Schulen, die Kindergärten, eine Gesundheitsstation, eine kunsthandwerkliche Werkstätte sowie die außerhalb der Stadt gelegene Finca, in der ökologischer Landbau betrieben wird, Hühnerhaltung und der Anbau von Heilpflanzen. Zugleich ist die Finca ein Erholungsort für die Schülerinnen und Schüler, die zwar von bäuerlichen Familien abstammen, aber in den Armenvierteln der Siedlung keinen Erfahrungsraum für den Umgang mit der Natur haben.

Der größte Teil der Bewohner sind ehemalige Kriegsflüchtlinge, arme Kleinbauern (campesinos), die Anfang der 80er Jahre aus den Kriegsgebieten El Salvadors in die Nähe der Hauptstadt geflohen sind. Zwar ist der Bürgerkrieg zu Ende aber die Probleme von Armut und Benachteiligung bestehen nach wie vor. Besonders gravierend ist in letzter Zeit das Problem der Maras geworden. Es sind Jugendbanden aus deklassierten und zerrütteten Familien, die Schutzgelderpressungen vornehmen und sich gegenseitig bekriegen. Pater Gerhard schreibt: «In den letzten Monaten bemerken wir, dass viele kleine Läden im Viertel schließen, weil die Jugendbanden von den Besitzern einen Tribut einkassieren und sich das Geschäft nicht mehr lohnt. Auch bei den LehrerInnen der staatlichen Schulen wird von den Maras monatlich abkassiert…» Die Migration zerstört salvadorianische Familien. 740 Salvadorianer durchschnittlich verlassen täglich ihr Land, die meisten, um in den USA einen besser bezahlten Arbeitsplatz zu finden. Junge Eltern wandern aus und lassen ihre Kinder bei Großeltern und anderen Verwandten, die häufig nicht in der Lage sind, ihnen das zu geben, was sie am meisten brauchen: Zuwendung, Zuhören, Respektierung der Reifungs- und Lernprozesse. Diese Jugendlichen suchen Sicherheit, Selbstwertgefühl, Anerkennung und finden sie bei den Maras vorläufig, sonst kaum irgendwo.

Die Sozialprojekte in der Gemeinde tragen auch zur Entschärfung der Situation bei. Weil sie – anders als die staatlichen Schulen – genau auf diese Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen. Die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten dort nach Methoden der Montessori-Pädagogik, wie sie in Lateinamerika z. B. über die Argentinierin Emilia Ferreiro, weiter vermittelt wurden. Das heißt, dass es nicht das Zeil ist, Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich die üblichen Lektionen beizubringen, sondern sie zu entdeckendem, selbstständigem Lernen anzuleiten (was die Lehrerinnen und Lehrer zum Teil auch erst selbst lernen müssen). Es ist der Weg des Lernens, der gefördert wird, nicht das Eintrichtern von Stoffen. Da solche Unterrichtsmethoden in den staatlichen Schulen nicht üblich sind, gab es zunächst großes Misstrauen gegenüber diesen Schulen. Inzwischen sind sie staatlich anerkannt, und zwei Universitäten laden regelmäßig Lehrerinnen aus der «colonia 22 de Abril» ein, um Fortbildungsveranstaltungen durchzuführen. Das hat allerdings auch den Nachteil, dass manche Lehrerin abgeworben wird, weil der Verdienst an staatlichen Schulen höher ist.

Die Montessori-Methoden werden auch in der besonderen Form der «Schule unter der Sonne» angewendet. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche, die weiter lernen wollen, aber vor allem auch an diejenigen, die gar nicht zur Schule gehen können, weil sie z.B. auf dem informellen Sektor arbeiten müssen oder die Eltern so arm sind, dass sie ihre Kinder nicht nur Schule schicken können. Häufiger werden auch Erwachsene durch das Angebot angezogen.

Wie die «Schule unter der Sonne» funktioniert, beschreibt Pater Gerhard folgendermaßen: «Zwei oder drei LehrerInnen erscheinen um 8:30 Uhr morgens an irgendeinem Ort im Viertel, häufig auf kleinen Plätzen oder in den Gassen. Sie machen keine Propaganda. Die Kinder stellen sich auch ohne diese ein. Es gibt keine Verpflichtung zu kommen. Die Kleinen können kommen und gehen, wann sie wollen. Einmal gekommen sein, bedeutet keinen Zwang, wiederkommen zu müssen… Manchmal ‹verpflanzen› wir die Schule am Wochenende irgendwo aufs Land. Dort machen wir die gleiche Erfahrung. Vielleicht ist dort der Enthusiasmus sogar noch ein bisschen größer als in den Armenvierteln am Stadtrand. Hier bleibt die ‹Schule unter der Sonne› so lange am selben Platz, wie das Interesse der Kinder anhält. Dies hat mit dem angebotenen Material, den vorgeschlagenen Aktivitäten und der Beziehung der LehrerInnen zu den Kindern zu tun. Wenn das Interesse sehr gering geworden ist, wechseln wir an einen anderen Platz. Nach einiger Zeit fragen die Kinder, warum wir nicht mehr kommen. Bald danach gehen sie zu energischen Protesten über. Wenn möglich, kommen wir dann wieder zurück. Das Rätsel ist, was dieses pädagogisch-didaktische Projekt so attraktiv macht, dass es trotz völliger Freiwilligkeit schon so lange existiert.»

Vor allem aber ist es auch die Attraktivität des didaktischen Materials, das den Kindern und Jugendlichen in der «Schule unter der Sonne» angeboten wird. Es sind Spiele, die das eigenständige Lernen fördern, Materialien, die zum Lesen und zum Schreiben hinführen oder die Übung darin verstärken. Die LehrerInnen sind dabei in der Rolle von Begleiterinnen und Beraterinnen von freien Lernprozessen. Attraktiv ist das Angebot also auch dadurch, dass die Kinder und Jugendlichen mit Erwachsenen zusammenkommen, die ihnen Wertschätzung und Zuwendung entgegenbringen, die ihnen zuhören und bei der eigenen Lern-Arbeit unterstützen.

Die «Schule unter der Sonne» findet zur Zeit meistens vormittags oder an Samstagen statt. Sie wird meistens von zwanzig bis dreißig Kindern besucht, an Samstagen sind es zwischen fünfzig und sechzig. Es besteht ein großer Bedarf an solchen Angeboten, deshalb wird überlegt, die «Schule unter der Sonne» auf den Nachmittag auszudehnen.

Es ist ein Projekt, das den Ärmsten Hoffnung gibt. Es ist zugleich ein konkretes befreiungstheologisches Projekt, weil hier die Armen erfahren, dass das Evangelium auch auf der Straße wirksam ist und nicht nur sonntags in Kirchenräumen oder evangelikal in großen Missionsveranstaltungen.


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Hartmut Futterlieb 03.12.2007
Es sind nicht nur die Kinder in El Salvador, für die die Bildungsarbeit in der Gemeinde «22. April» Hoffnung bedeutet, sondern auch für uns, die wir in einem ständigen Austausch mit Pater Gerhard Pöter stehen. So erfahren wir nicht über Presseberichte, welche Fragen und Probleme die Länder des Südens betreffen, sondern durch konkrete Anschauungen. Zumal immer wieder Menschen aus meinem Bekanntenkreis nach El Salvador gehen, um für einen Zeitraum in der Gemeinde mitzuarbeiten. Pater Gerhard Pöter ist außerdem ein Befreiungstheologe, der Impulse in unsere Arbeit hineingibt.

 

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Der Kolibri – Ein Märchen aus Brasilien

Zusammenfassung: Wenn schon ein kleiner Kolibri zum Löschen eines Brandes beitragen kann, wieso nicht auch ich?


Vor langer, langer Zeit, als die Erde noch jung war und die Märchen noch wahr waren, lag am Ufer eines Flusses ein großer Wald, in dem viele Tiere lebten.

Eines Tages brach ein gewaltiges Feuer aus. Die Tiere hatten Angst und waren vor Verzweiflung wie gelähmt. Nur ein kleiner Kolibri ließ den Kopf nicht hängen. Er flog zum Fluss, holte einen Schnabel voll Wasser und ließ diesen kleinen Wassertropfen auf den brennenden Wald fallen. Das tat er immer wieder.

Die anderen Tiere sahen ihm zu und lachten jedes Mal, wenn der Kolibri den dürftigen Inhalt seines winzigen Schnabels auf das Feuer goss. «Was willst du kleiner Vogel schon ausrichten? Wie willst du den Brand löschen?», sagten die Tiere verächtlich.

Da antwortete der Kolibri: «Ich leiste meinen Teil. Jetzt seid ihr an der Reihe.»


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Ulrich Duchrow 07.12.2007
Ermutigung gegen den Fatalismus in scheinbar aussichtsloser Lage.

 

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Training für die Gründung einer Genossenschaft

Zusammenfassung: Die innova eG bietet die Schulung von MultiplikatorInnen zur Bildung von Genossenschaften an, um Arbeitslosigkeit mit Hilfe von solidarischer Ökonomie zu überwinden.

 

Sonja Menzel und Hans-Gerd Nottenbohm, Redaktion Genossenschaften, bieten an:

Projektentwicklungen, die auf eine modellhafte Genossenschaftsgründung zur Lösung arbeitsmarktlicher oder anderer sozialer Probleme zielen, sind eine komplexe Aufgabe. In diese fließen methodisch neben der Weiterbildung von Akteuren auch Analysen der Rahmenbedingungen, Marktuntersuchungen, Beratung von beteiligten Unternehmen, Coaching von Gruppen, Moderation von Prozessen, Unternehmensfinanzierung, Organisations- und Personalentwicklung ein. Nur eine einzige unzureichend bearbeitete Teilaufgabe kann bereits den ganzen Projektentwicklungsprozess scheitern lassen. Er sollte deshalb kompetent begleitet werden können.

Phasenmodell als Grundlage

Die neue Weiterbildung, eine Multiplikatorenfortbildung konzentriert sich auf den Bereich Qualifizierung von BeraterInnen bzw. ProjektentwicklerInnen zur Betreuung teamorientierter Unternehmensgründungen von Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Der Schwerpunkt der Qualifizierung liegt im Bereich der Gründung von Sozial- und Selbsthilfegenossenschaften. Stadtteilgenossenschaftsgründungen, Entwicklungen von Wohnungsbaugenossenschaften sowie fast alle anderen Formen genossenschaftlicher Zusammenschlüsse können mit der Ausbildung ebenfalls qualifiziert betreut werden. Auch wenn der Rechtsform der Genossenschaft ein wichtiger Stellenwert zugedacht wird, sind genossenschaftliche Strukturen in anderen Rechtsformen Teil dieser Qualifizierung und damit generell Gruppengründungen.

Grundlage für den Aufbau der Qualifizierung ist das von der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft innova entwickelte Phasenmodell der genossenschaftlichen Unternehmensgründung, untergliedert in Orientierungsphase, Planungsphase (auch Konzeptphase), Gründungsphase und Stabilisierungsphase. Inhaltlich stehen die Module Geschäftsideenausarbeitung, Finanzierung, Wirtschaftsplan, Gruppenentwicklung, Marketing, sowie Rechtsformengestaltung im Vordergrund.

Hochgesteckte Erwartungen

Über eine gezielte Qualifizierung von BeraterInnen und ProjektentwicklerInnen (train the trainer) in Richtung Gruppenunternehmensgründung mit Schwerpunkt Genossenschaftsgründung lässt sich erreichen, dass

Genossenschafts-Know-how bei denen zur Verfügung steht, die aufgrund ihrer Profession regelmäßig mit GründerInnen zu tun haben. Sie können so eine sehr wichtige Ergänzungsfunktion zu den genossenschaftlichen Verbänden einnehmen, indem am Arbeitsmarkt Benachteiligten bundesweit ein Netz von Know-how-Trägern für ihre speziellen Probleme zur Verfügung steht.
wichtige VermittlerInnen eine Wissensbereicherung in Richtung Genossenschaften erfahren und gleichzeitig selbst auch von diesem Lösungsansatz überzeugt sind. Sie können die Funktion der früher vorhandenen Genossenschaftspioniere bzw. -promotoren einnehmen, so dass sie selbst in der Lage sind, Überzeugungsarbeit für genossenschaftliche Problemlösungen zu leisten.
der genossenschaftlichen Selbsthilfe nach entsprechender Qualifizierung mehr Ansprechpartner als bisher zur Verfügung stehen. Dies wird durch die Ausbildung von BeraterInnen und ProjektentwicklerInnen dort der Fall sein, wo Selbsthilfe verankert werden sollte, beispielsweise in prekären Stadtteilen und benachteiligten Wohnvierteln. Eine stärkere Aktivierung von Potenzialen vor Ort wird so wahrscheinlich.

Parallele Projektentwicklung

ProjektentwicklerInnen sollen in dieser zweiten Seminarreihe geschult werden. Mit Hilfe des skizzierten Weiterbildungsangebots sollen erneut konkrete Genossenschaftsgründungen angestoßen werden. Ziel ist, dass während der Qualifizierung jede/e TeilnehmerIn mindestens ein genossenschaftliches Gründungsprojekt vor Ort begleitet. innova stellt durch Support das erforderliche Wissen zur Verfügung, damit dies kompetent erfolgt.

Organisatorisches zur Multiplikatorenfortbildung

Aufbau der Weiterbildung

Das Angebot umfasst sechs viertägige Seminare im Jahr, in denen die inhaltlichen Bausteine entsprechend der Phasen genossenschaftlicher Projektentwicklung vermittelt werden. Die Seminare sind verknüpft mit einem laufenden begleitenden Support für die Betreuung der parallel verlaufenden Projektentwicklung jedes/r Teilnehmenden in Form der Vorbereitung und Gründung einer Selbsthilfegenossenschaft.

Veranstaltungsort

Die Präsenzphasen finden viermal in Bildungshaus Ottersleben in Magdeburg und zweimal im Tagungshaus Einschlingen in Bielefeld statt.

Information und Anmeldung

innova eG, Projektbüro Dortmund, Huckarder Str. 10-12, D-44147 Dortmund, Tel.: 0231-162041, Fax: 0231-162798, email: hans-gerd.nottenbohm_AT_innova-eg_PUNKT_de oder Geschäftsstelle Leipzig, Konstantinstraße 12, D-04315 Leipzig, Tel.: 0341-6810985, Fax: 0341-6811786, email: sonja.menzel_AT_innova-eg_PUNKT_de. Anmeldungen werden laufend entgegen genommen. Weitere Informationen siehe auch unter QuaGeno bei » https://www.innova-eg.de.

Förderung und Kosten

Die Teilnahmegebühr beträgt 950 Euro pro Seminar von vier Tagen. Die Teilnahme wird aus Mitteln der Gemeinschaftsinitiative EQUAL im Rahmen der EQUAL-Entwicklungspartnerschaften NAVEX und NASE, aus Mitteln des Netzes für Selbstverwaltung und Selbstorganisation e.V. und des Bundesvereins zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e. V. bezuschusst. Deshalb kann die Teilnahmegebühr auf Antrag auf 300 Euro reduziert werden. Voraussetzung ist, dass die bzw. der TeilnehmerIn keine anderen Förderungen durch ESF-Mittel erhält und überwiegend in sozialen Bereich tätig ist, so dass die Ergebnisse am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen zugute kommen. Die Kosten für Support zum Seminarinhalt, Unterkunft, Verpflegung und Fahrtkosten der TeilnehmerInnen sind in den 950 Euro bzw 300 Euro enthalten.


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Ulrich Duchrow 07.12.2007
Genossenschaften sind ein nicht-kapitalistisches Instrument solidarischer Ökonomie und helfen, Arbeitslosigkeit selbstbestimmt zu überwinden

 

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Bauminvest (www.bauminvest.de)

Hintergrund Leute Hoffnung schöpfen Hoffnung machen Senf(korn) dazugeben

 

Zusammenfassung: Finanzielle Beteiligungsmöglichkeit an einem Projekt, das Aufforstung mit tropischen Edelhölzern als Mischforst, Ökologische Landwirtschaft im Forst und Naturreservate als Schutzzonen für seltene Tiere und Pflanzen verbindet.

3-Säulen-Modell

Speziell für dieses Aufforstungsprojekt hat BaumInvest gemeinsam mit Forstexperten aus Costa Rica und Deutschland das 3-Säulen-Konzept entwickelt.

Die einzigartigen Synergieeffekte dieses Konzepts gewährleisten eine optimale Nutzung der Aufforstungsflächen, schaffen Entfaltungsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und erhöhen insgesamt die Sicherheit Ihres Investments.

1. Säule: Aufforstung mit tropischen Edelhölzern als Mischforst

Auf der erworbenen Grundstücksfläche legen wir einen Mischforst aus ca. 50 % einheimischen Baumarten und ca. 50 % Teak an. Der Vorteil dieses Konzepts:

Mischforste sind weniger anfällig für Schädlinge als reine Monokulturen. Die Investitionssicherheit für Sie als Anleger erhöht sich.

Teakbäume liefern das derzeit populärste tropische Holz, das seit Jahren steigende Erlöse am Markt erwirtschaftet. Die ebenfalls angepflanzten einheimischen Edelhölzer besitzen hervorragende Eigenschaften und lassen sich nachhaltig nutzen.

Auf den ersten 150 ha der insgesamt 560 ha Grundstücksfläche werden, angepasst auf die jeweiligen Bodenverhältnisse, voraussichtlich ca. 60 verschiedene Waldinseln mit fünf verschiedenen Baumsorten gepflanzt.

Die Fläche wird nach einem Zyklen-Management-System aufgeforstet. Das ist die gezielte, wissenschaftlich geplante Aufforstung, Pflege und Ernte einer Kombination verschiedener Baumarten mit unterschiedlichem Wachstumsverhalten und verschiedenen Erntezeiten.

2. Säule: Ökologische Landwirtschaft im Forst

Die Kombination von Aufforstung und Landwirtschaft auf der gleichen Anbaufläche – der sogenannte Waldfeldbau – ist die innovative Säule der Projektphilosophie.

Unter unserer Aufsicht und mit Beratung von Land- und Forstwirtschaftsexperten werden verschiedene Nutzpflanzen und die Wachstumsbedingungen im Forst erprobt. Einheimische Waldfeldbauern werden aktiv in die richtungsweisende Feldforschung mit einbezogen.

BaumInvest bietet den Bauern einen Teil der Aufforstungsfläche zur Pacht an, damit sie dort eigene Lebensmittel in Subsistenzwirtschaft anbauen können. Die angebauten Gewürze, Früchte oder Kräuter wie Kaffee, Kakao, Ingwer, Maniok oder Pfeffer werden mit Unterstützung von BaumInvest vermarktet.

Wir wollen durch dieses Konzept der Bevölkerung vor Ort Perspektiven bieten und unterstützen darüber hinaus ihre Bestrebungen mit Mikrokrediten.

Weitere Informationen unter » https://www.bauminvest.de/wissen/teak-braucht-menschen.

3. Säule: Naturreservate als Schutzzonen für seltene Tiere und Pflanzen

Die Wahrung des Naturschutzes ist ein wichtiges Anliegen für BaumInvest und daher eine tragende Säule im Projekt. Bei der Aufforstung bleiben mindestens 10 % der Grundstückflächen unbewirtschaftet und Naturreservaten vorbehalten. Hier soll sich die Natur ohne direkte menschliche Eingriffe entwickeln können.

Die Naturreservate dienen einheimischen Tier- und Pflanzenarten als Rückzugsraum, schützen den Boden und beeinflussen das Mikroklima positiv. Für verschiedene Tierarten dienen sie als biologischer Korridor, der den Erhalt der einzelnen Populationen erst ermöglicht.

Ihr Investment

Mit BaumInvest können Sie sich Gewinn bringend an der ökologischen und sozial verträglichen Aufforstung in Costa Rica beteiligen. Mit Ihrer Beteiligung erwirbt BaumInvest brach liegendes Weideland, das anschließend mit hochwertigen tropischen Edelhölzern bebaut wird. Ihre Rendite erwirtschaftet sich aus dem Verkauf des entstehenden Holzbestands.

Die Beteiligung in Zahlen

Mindestbeteiligung: 5.000 Euro
Kapitalrückfluss: 332 % der Einlage (Prognose)
Laufzeit: 22 Jahre
Art des Fonds: geschlossener Fonds
Fondssumme: 7.800.000 Euro
Art der Anlage: Unternehmensbeteiligung als Kommanditist
Emittentin: BaumInvest GmbH & Co KG
Art der Investition: Investition in ökologische Forstwirtschaft in Costa Rica
Anlegerkreis: langfristig orientierte Anleger mit ökologischem und sozialem Engagement

Dreifacher Mehrwert – die BaumInvest Übersicht

Eine Übersichtsgrafik findet sich unter » https://www.bauminvest.de/fileadmin/Grafiken/UEbersicht.pdf


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Ulrich Duchrow 07.12.2007
Verbindung von alternativer Ökonomie mit Ökologie und sozialem Engagement.

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Den Krieg nicht mehr lernen

Hintergrund Leute Hoffnung schöpfen Hoffnung machen Senf(korn) dazugeben

Die Schorndorfer Erklärung

Zusammenfassung: Die «Schorndorfer Erklärung» greift den Grundgedanken der von Werner Dierlamm initiierten ökumenischen Aktion «Ohne Rüstung Leben» auf, «den Krieg nicht mehr zu lernen». Was damals, 1977, beim Ökumenischen Rat der Kirchen keinen fruchtbaren Boden fand, zieht heute, ausgehend von einem lokalen Montagsgebet in Schorndorf weltweit Kreise und spielt im Kontext der «Dekade zur Überwindung von Gewalt» eine wichtige Rolle.


Auf Mittwoch vormittag, 9. April 10:30 Uhr war ich von Landesbischof Frank Otfried July zu einem persönlichen Gespräch eingeladen worden. Dass es zustande kam, hat eine lange Vorgeschichte, die mit einem Offenen Brief begann, den ich dem Bischof am 2. Oktober 2006 geschrieben hatte und der von 78 Personen unterzeichnet worden war. Danach stand ich mit dem Bischof auch im Zusammenhang mit der «Schorndorfer Erklärung» in Verbindung.

Ich wurde von Frank Otfried July mit ausgesuchter Höflichkeit empfangen. An der Pforte wurde ich von seiner Sekretärin abgeholt, dann setzte sich sein theologischer Referent noch kurze Zeit zu mir, schließlich holte mich der Bischof persönlich zum Gespräch ab und geleitete mich auch am Schluss bis zur Treppe. Am Anfang berichtete er selbst, dann hatte ich Gelegenheit, meine Gedanken vorzutragen.

Zu meiner Empfehlung verwies ich auf meinen ehemaligen Kollegen in Ulm, heute Dekan i. R. Christoph Planck, der dafür gesorgt hat, dass die Schorndorfer Erklärung ins Ukrainische, Koreanische, Japanische und Tschechische übersetzt wurde, auf Dr. Geiko Müller-Fahrenholz, den Koordinator der Friedenskonvokation, der empfohlen hat: «je mehr Übersetzungen desto besser» und auf Harald Pawlowski, der im Zusammenwirken mit Müller-Fahrenholz für das Publik-Forum ein Dossier zur Ökumenischen Friedenskonvokation erstellen wird, – und dass mir Harald Pawlowski vor dem Hl. Abend 2007 mitteilte, die Erklärung sei für ihn ein «Weihnachtsgeschenk».

Im Gespräch mit Bischof July wies ich besonders auf zwei für mich wichtige «Erfolge» hin:

Hans Ulrich Gerber sprach als Referent aus Genf beim Dekadeforum II im Haus Birkach über das Thema: «Die Vorbereitungen zur Friedenskonvokation 2011 – Eckpunkte und regionale und konfessionelle Beiträge». Unter 10 Beiträgen, die weltweit bereits zur geplanten Friedenskonvokation eingegangen sind, wird an vierter oder fünfter Stelle die «Schorndorfer Erklärung» erwähnt, der bisher einzige Beitrag aus Deutschland.
Bei der Heimkehr von der Tagung in Birkach finde ich die «Schorndorfer Erklärung» auch in der Homepage der Evangelischen Gesamtgemeinde Schorndorf vor.

Dass die Forderung: «Den Krieg nicht mehr lernen» gleichzeitig global und lokal verbreitet wird, ist für mich erfreulich, erstaunlich, ja wunderbar – eine «Hoffnungsgeschichte»!

Links

Adresse Erläuterung
» https://www.dov-schorndorf.org Homepage der »Schorndorfer Erklärung«

 

Downloads

Datei Größe Erläuterung
Schorndorfer_Erklaerung.pdf
(Portable Document Format)
13.9 KB An alle Christinnen und Christen: Den Krieg nicht mehr lernen
Text der «Schorndorfer Erklärung», beschlossen am 23. Juli 2007. Hervorgegangen aus dem Kreis des Schorndorfer «Ökumenischen Montagsgebets für den Frieden in der Welt».

 


Hoffnungsgeschichte eingebracht von Werner Dierlamm 22.03.2008
Ich freue mich zu sehen, wie auch scheinbar kleine lokale Initiativen zur rechten Zeit große Kreise ziehen können, und hoffe, dass die «Schorndorfer Erklärung» immer weiter verbreitet wird und andere Kirchengemeinden, christliche Initiativen etc. zu ähnlich deutlichen Stellungnahmen anregt. Wir vertrauen darauf, dass Gottes Zeit dafür gekommen ist, die drückende, verheerende Last der militärischen Rüstung los zu werden. Das ist für uns eine gute Botschaft, ein Teil des Evangeliums, das durch Jesus aus Nazareth, den Retter der Welt, verwirklicht wird.

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«Wachstumsrücknahme» (décroissance)

Hintergrund Leute Hoffnung schöpfen Hoffnung machen Senf(korn) dazugeben

Eine neue Bewegung für besseres Leben und Wirtschaften

Zusammenfassung: Die Finanzkrise verweist auf eine tiefere Krise des kapitalistischen Systems: Weil Wachstum der Realwirtschaft aus ökologischen Gründen nur im Rahmen begrenzter Ressourcen möglich ist, sucht das Kapital seine Akkumulation über Finanzspekulationen. Angesichts dieser Situation gewinnt eine Bewegung überragende Bedeutung, die qualitativ besseres Leben und Konsumieren bei Nullwachstum möglich macht und viele praktische Bespiele dazu bietet.


Unter Wachstumsrücknahme wird eine Rücknahme des Konsum- und Produktionswachstums verstanden, mit der einem solchen Wirtschaftswachstum dann begegnet werden soll, wenn es politisch, sozial und ökonomisch schädlich ist. In der Wachstumsrücknahme sehen die Vertreter dieses Konzepts eine Maßnahme gegen ein die Umwelt und Ressourcen belastendes Wachstum.

In Frankreich wird Wachstumsrücknahme unter dem dort populären Kunstwort «décroissance» diskutiert. Als einer der französischen Vertreter dieses Konzepts gilt Serge Latouche.

Trotz der Bezeichnung «uneconomic growth» wird in den USA unter «unwirtschaftlichem Wachstum» ein Wachstum verstanden, dessen Schädlichkeit über die reine Unwirtschaftlichkeit hinausgeht. Der früher für die Weltbank arbeitende Wirtschaftswissenschaftler Herman Daly [1] (USA) definierte im Scientific American diese Art des Wachstums als Zunahme des Wachstums auf Kosten der Ressourcen und der Lebensqualität [2]. Im Gegensatz zu einer Rücknahme des Wachstums setzt Daly auf qualitatives Wachstum.

Links

Adresse Erläuterung
» https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltige_Wachstumsrücknahme Stichwort Nachhaltige Wachstumsrücknahme bei Wikipedia
» https://www.decroissance.info

 

Hoffnungsgeschichte eingebracht von Ulrich Duchrow 29.10.2008
Wer das kapitalistische System für lebensbedrohlich hält, muss sagen können, welches die Alternative sein soll. Hier finden wir eine schon gelebte Alternative.

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(Kein Titel)

Ich halte die Arbeit von Kairos Europa für wichtig und unterstützenswert…

  Philipp Potter  

„… weil KAIROS Europa die Stimme des Südens in Europa zur Geltung bringt.“

 

Dr. Philipp Potter †, ehemaliger Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen

Franz Segbers  

„… weil KAIROS Europa weiß, dass die besten Ideen alleine machtlos sind und sich deshalb stark macht für Vernetzungen mit sozialen Bewegungen, besonders mit Gewerkschaften.“

 

Prof. em. Dr. Franz Segbers, Professor für Sozialethik an der Philipps-Universität Marburg

 

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(Kein Titel)

Ich halte die Arbeit von Kairos Europa für wichtig und unterstützenswert…

  Reinhild Traitler  

„… weil für KAIROS Europa Gerechtigkeit in den Geschlechterbeziehungen nicht nur ein Anliegen der Frauenbewegung ist.“

 

Dr. Reinhild Traitler, Mitbegründerin des europäischen Projekts „Interreligiöses Lernen“

Elisabeth Raiser  

„… weil KAIROS Europa bei den Evangelischen Kirchentagen die weltweite ökumenische Diskussion um Gerechtigkeit und Überwindung der Armut kompetent und engagiert einbringt.“

 

Dr. Elisabeth Raiser, ehem. Präsidiumsmitglied des DEKT

 

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(Kein Titel)

Ich halte die Arbeit von Kairos Europa für wichtig und unterstützenswert…

  Herwig Sturm  

„…weil KAIROS Europa der weltweite Rock näher ist als das europäische Hemd, da es um die Zukunft aller Menschen geht.“

 

Mag. Herwig Sturm, Altbischof der Evangelischen Kirche in Österreich AB

Susan George  

„… weil KAIROS Europa mithilft, unter Einbeziehung der Kirchen breite Bündnisse gegen die neoliberale Globalisierung zu bauen, und so unsere gemeinsame Stärke vergrößert.“

 

Dr. Susan George, Ehrenpräsidentin von attac Frankreich

 

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(Kein Titel)

Ich halte die Arbeit von Kairos Europa für wichtig und unterstützenswert…

  Samuel Kobia  

„… weil KAIROS Europa den AGAPE-Prozess ‚Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens’ in Kirche und Gesellschaft weiterführt.“

 

Dr. Samuel Kobia, ehem. Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen

 

 

 

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Gerechtigkeit schafft Frieden in Palästina und Israel: Einladung zum THEMENTAG am 6. Juni 2015 in Stuttgart

Das KAIROS Palästina-Solidaritätsnetz, die pax christi-Kommission Nahost und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg veranstalten am 6. Juni 2015 einen Thementag „Gerechtigkeit schafft Frieden in Palästina und Israel“ im Rupert-Mayer-Haus in Stuttgart (S-Bahn Stadtmitte) und laden hierzu alle Interessierten ein. „Mit diesem Thementag wollen wir über die Situation in Palästina und Israel informieren und Möglichkeiten des Engagements in Deutschland für einen gerechten Frieden auf der Basis von Völkerrecht und Menschenrechten in diesem Konflikt aufzeigen“, erklärt Gesine Janssen, die Sprecherin des Vorbereitungskreises.

Bei dieser Veranstaltung werden im Rupert-Mayer-Haus, Hospitalstraße 26 (Stuttgart-Mitte) den ganzen Tag über verschiedene Themen mit Kurzvorträgen und jeweils anschließender Diskussion behandelt. Es beginnt mit einer Bibelarbeit von Pfarrer Mitri Raheb aus Bethlehem, Mitverfasser des Kairos-Palästina-Dokumentes und Träger mehrerer deutscher Preise.
Es schließt sich das Thema „Über-Lebenssituation in Palästina“ mit Rania Salsaa, seit 2014 Koordinatorin im International Center of Bethlehem/Diyar Consortium, und Mitri Raheb an.
Zu dem Thema „Frieden ist möglich“ werden Helga Baumgarten, Politikwissenschaftlerin an der palästinensischen Universität Bir Zeit, und Jeff Halper, Mitbegründer und Direktor des Israeli Committee against House Demolitions (ICAHD), sprechen.
Drei Personen beschäftigen sich bei dem Thema „Das Schweigen in der Kirche brechen“ mit der Position der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland zu dem Kairos-Palästina-Dokument: Weihbischof Thomas Maria Renz von der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Deutschen Bischofskonferenz, der frühere Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Manfred Kock sowie der jüdische Trauma-Therapeut und Direktor von Kairos USA Mark Braverman, bekannt durch sein Buch „Verhängnisvolle Scham. Israels Politik und das Schweigen der Christen“.
Die Herausforderungen an die deutsche Politik bezogen auf die Situation in Israel und Palästina besprechen die drei Bundestagsabgeordneten Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, Annette Groth, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, und Uwe Kekeritz, entwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, sowie Rolf Verleger von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, von 2005 bis 2009 Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland.
Den Abschluss des Thementages bildet am Abend ein Konzert mit Esther Bejarano und ihrer Rap-Band Microphone-Mafia. E. Bejarano spielte im Mädchenorchester in Auschwitz. Auf Konzerten tritt sie leidenschaftlich für Toleranz und gegen jede Art von Antisemitismus, Rassismus, Neonazismus und Ausgrenzung ein.

Finden Sie hier den Flyer zum Thementag, der das Programm des Thementags im Detail darstellt, sowie eine ausführlichere Einladung zum Thementag mit Hintergrundinformationen.

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Deutsches Kairos Palästina-Solidaritätsnetz gegründet

Pressemitteilung anlässlich der konstituierenden Sitzung des deutschen Solidaritätsnetzes mit „Kairos Palästina“ am 9.7.2012 in Frankfurt am Main

Frankfurt/Main. Unter Mitwirkung von 18 RepräsentantInnen lokal bis bundesweit aktiver Initiativen, Organisationen und Netzwerke wurde am 9. Juli 2012 in Frankfurt/Main das „Kairos Palästina-Solidaritätsnetz“ gegründet. Mittels dieses von dem ökumenischen Netzwerk Kairos Europa initiierten Zusammenschlusses soll der ausdrücklichen Bitte palästinensischer Kirchenführer Rechnung getragen werden, das Unrecht der Besatzung Palästinas durch Israel gegenüber den Kirchen in der Bundesrepublik stärker zu problematisieren und gemeinsam nach Wegen zu dessen Überwindung zu suchen.

Mit dem im Dezember 2009 veröffentlichten Kairos Palästina-Dokument „Die Stunde der Wahrheit: Ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus der Mitte des Leidens der PalästinenserInnen“ hatten namhafte ChristInnen aus Palästina eindringlich darauf verwiesen, dass das tragische Schicksal des palästinensischen Volkes eine ausweglose Sackgasse erreicht habe, die nach einer grundlegenden politischen Umkehr in Richtung der Herbeiführung der uneingeschränkten Selbstbestimmung der PalästinenserInnen verlange. Da die völkerrechtswidrige Politik Israels Menschen vernichte, dürfe die Gemeinschaft der Kirchen in aller Welt nicht länger schweigen.

„Das Kairos Palästina-Dokument ist ein unmissverständlicher Ruf zur Umkehr, zur Korrektur fundamentalistischer theologischer Positionen, die ungerechte politische Optionen in Bezug auf das palästinensische Volk unterstützen. Es ist ein Aufruf, sich an die Seite der Unterdrückten zu stellen und das Wort Gottes als frohe Botschaft an alle zu bewahren“, so Prof. Dr. Ulrich Duchrow, einer der Einberufer der Gründungsversammlung, der diesbezüglich gerade die deutschen Kirchen in der Pflicht sieht und dazu aufruft, der Instrumentalisierung des Auschwitzverbrechens für neues Unrecht auch theologisch entgegenzutreten. Es gelte, die falsche Alternative zu überwinden, dass, wer für Gerechtigkeit gegenüber den PalästinenserInnen eintritt, gegen Israel sein müsse und umgekehrt. Zukunft für beide könne es nur gemeinsam geben.

Die bundesweite Koordinatorin des Netzwerkes Hildegard Lenz benennt die vordringlichsten Aufgaben des neuen Zusammenschlusses folgendermaßen: „Wir werden unsere künftigen Handlungsfelder – wie etwa die Erstellung von Argumentationshilfen für eine kritische innerkirchliche Auseinandersetzung mit dem Nah-Ost-Konflikt sowie die proaktive Unterstützung des Boykottaufrufs gegenüber Waren aus völkerrechtswidrigen israelischen Siedlungen in der Westbank – ganz bewusst von unten her ansetzten, d.h. vor allem in Hinsicht auf Gemeinden und ökumenische Basis.“ Zudem werde aber auch das Gespräch mit Kirchenleitungen, Hilfswerken und Verbänden gesucht werden. Die vier konstituierten Unterarbeitsgruppen des Netzes würden in diesem Sinne in Kürze die Arbeit aufnehmen und seien selbstverständlich offen für weitere MitstreiterInnen.

Kontakt:

Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Tel.: 06221/786360, Ulrich.Duchrow@wts.uni-heidelberg.de

Hildegard Lenz, Tel.: 0421/68531806, LenzHilde@googlemail.com

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„Nur lauwarme Worte“

Akademie Solidarische Ökonomie kritisiert „Ökumenische Sozialinitiative für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung“ des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz.
Unter dem Titel „Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft“ haben die beiden großen Kirchen in Deutschland am 28. Februar 2014 ein neues gemeinsames Wort, eine „Ökumenische Sozialinitiative“ veröffentlicht. Vor 17 Jahren, im Februar 1997, hatten der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) das gemeinsame Wort „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“ veröffentlicht, um den damals aktuellen Themen ein christliches Statement gegenüberzustellen. Mit der überarbeiteten Neuauflage des Wortes zur Ökumenischen Sozialinitiative wollen EKD und DBK erklärtermaßen auf die „vielen und tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen reagieren, die sich seitdem in der Wirtschaft und im Sozialbereich ergeben haben“. Mit ihrer Initiative beabsichtigen sie, einen Prozess anzustoßen, der eine breite gesellschaftliche Debatte auslösen soll.

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Deutsches Kairos Palästina-Solidaritätsnetz gibt „Argumentationshilfe“ zur Auseinandersetzung um das Kairos Palästina-Dokument heraus

Unter dem Titel „Wenn ein Glied leidet – leiden alle Glieder mit?“ stellt die Argumentationshilfe den Versuch dar, sich mit dem vor allem in Deutschland außerordentlich kontrovers diskutierten Kairos Palästina-Dokument „Die Stunde der Wahrheit – ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus der Mitte des Leidens der Palästinenser und Palästinenserinnen“ vom Dezember 2009 unter verschiedenen inhaltlichen Aspekten auseinanderzusetzen.

Die Argumentationshilfe können sie hier downloaden.

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Herzliche Einladung zur Bildung eines Netzes von „Kairos-Gemeinden“

Kairos Europa möchte den ökumenischen Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“, den ein Bündnis von mehr als 30 Kirchen, Werken, Diensten und Organisationen – darunter auch Kairos Europa – unlängst initiiert hat (www.umkehr-zum-leben.de), mit einem speziellen Angebot für Gemeinden begleiten.

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FISKALPAKT STOPPEN!!! KEINE SELBSTENTMACHTUNG DER PARLAMENTE!!!

Die derzeit unter obigem Slogan durchgeführte E-mail-Aktion, an der neben KAIROS Europa u.a. auch Attac, WEED, ver.di-Jugend, Naturfreunde, KAB und Erwerbslosenforum Deutschland beteiligt sind, braucht Ihre / Deine Unterstützung!!!

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Menschen, Klima, Zukunft? Wege zu einer gerechten Welt

Unter diesem Titel ist Mitte März 2012 das fünfte „JAHRBUCH GERECHTIGKEIT“ erschienen. Seit 2005 melden sich die kirchlichen Herausgeber des Jahrbuch Gerechtigkeit mit ihrer Publikation zu Fragen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu Wort. Den Jahrbüchern mit wechselnden regionalen und thematischen Schwerpunkten geht es vor allem um die Verantwortung von Reichtum angesichts verbreiteter Armut, in Deutschland und weltweit. In dieser Perspektive sucht das Jahrbuch Gerechtigkeit V, zu dessen Herausgebern (erstmals) auch KAIROS Europa gehört, Antworten auf den Klimawandel, der zugleich eine soziale Herausforderung ist: Klimagerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und das Recht auf Entwicklung gehören zusammen.

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Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen beschließt Thema für nächste Vollversammlung

Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) wird im Oktober 2013 im südkoreanischen Busan unter dem Thema „Gott des Lebens, führe uns zu Gerechtigkeit und Frieden“ stattfinden.

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Weltsozialforum 2011 in Dakar/Senegal

KAIROS Europa war durch Ulrich Duchrow beim diesjährigen Weltsozialforum, das vom 6. bis 11. Februar in der senegalesischen Hauptstadt Dakar stattfand, vertreten.

Hier kommen Sie zu seinem Bericht.

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Aufruf zu einer politischen Zeitansage auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010

Im April 2008 hat sich ein offenes, ökumenisches Netzwerk zum Ökumenischen Kirchentag 2010 gebildet, das auf der Basis des „Aufrufs zu einer politischen Zeitansage auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010“ gemeinsame Aktivitäten entfalten will. Für diesen Aufruf, an dessen Formulierung sich Kairos Europa beteiligt hat, suchen wir nun Einzelpersonen und Organisationen als Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner.

An der Erstellung des Texts waren beteiligt:
Manfred Abt (Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck), Rolf Adler (Haus kirchl.Dienste, Landeskirche Hannover), Richard Bähr (Publik Forum), Brigitte Bertelmann (Zentrum Gesellsch. Verantwortung EKHN; KDA-Bundesvorstand), Simone Brietzke (Initiative Akademie Solidarische Ökonomie), Klara Butting (Junge Kirche), Veronika Dehnhard (AK Ökonomie und Kirche Berlin), Markus Demele (Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik), Ulrich Duchrow (Kairos Europa), Bernhard Emunds (Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik), Sven Giegold (Attac/BUND), Martin Gück (KAIROS Europa), Michael Held (Arbeitsstelle Praktische Schritte), Friedhelm Hengsbach SJ (Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik), Martin Huhn (KDA), Wolfgang Kessler (Publik Forum), Thorsten Klein (EIRENE), Angela König (EIRENE), Jobst Kraus (Ev. Akademie Bad Boll), Stephen Makinya (CAJ Deutschland), Werner Rätz (Attac), Sigrid Reihs (Bundesvorsitzende des KDA), Rona Röthig (Hendrik-Kraemer-Haus Berlin), Michael Schäfers (KAB Deutschlands), Peter Schönhöffer (Ökumenisches Netz in Deutschland), Gunter Schwarze (AK Ökonomie und Kirche Berlin), Franz Segbers (Diakonisches Werk in Hessen & Nassau), Georg Stoll (Misereor), Reinhard Voß (Pax Christi), Thomas Wagner (Oswald von Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik), Bernd Winkelmann (Initiative Akademie Solidarische Ökonomie), Thomas Wystrach (Leserinitiative Publik), Heribert Zingel (Pax Christi Bistum Limburg).

Bitte senden Sie Ihre Unterschrift bis zum 30.9.2008 samt Ihres Namens bzw. Organisation, Anschrift & E-Mail-Adresse an:

Netzwerk „ÖKT 2010“
c/o Katholische Arbeitnehmer-Bewegung
Bernhard-Letterhaus-Str. 26
50670 Köln
Telefon: 0221-77 22 201
Fax: 0221 – 77 22 116
E-mail: kontakt@oekt-netz.de

Lesen Sie hier den Wortlaut des Aufrufes.

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Neue Kairos Europa-Publikation erschienen

In unserer Reihe „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ ist soeben eine weitere Broschüre erschienen. Sie hat den Titel „Liturgische Inspirationen im Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, umfasst 50 Seiten und ist zum Preis von € 3,50 zzgl. Versandkostenpauschale beim Heidelberger Kairos-Büro erhältlich (die Broschüre kann über unseren „Website-Shop“ auch online bestellt werden).

INHALTSVERZEICHNIS:

0. Einführung

I. Liturgie im biblischen Kontext von Gottes Gerechtikeit in einer gewalttätigen Welt

I.1 Markusevangelium

I.2 Offenbarung Johannes

I.3 Die Bibel als Grudlage der Liturgie und des Predigens

II. Gesamtliturgien

II.1 Umsetzung einer Liturgie von VertreterInnen von Südkirchen des RWB im deutschen Kontext

II.2 Ökumenische Bekenntnisliturgie wider den Götzenkult von Mammon, Macht und Krieg

III. Anregungen zu einzelnen Teilen der Liturgie

IV. Literatur- und Materialhinweise

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Erklärung der Jahresversammlung 2007 des Ökumenischen Netzes in Deutschland (ÖNiD): Nein zum EU-Vertrag von Lissabon!!!

Unter dem Titel „George W. Bush und der Dritte Weltkrieg – oder: Buße tun und zum Leben umkehren“ hat sich das Ökumenische Netz Bayern (ÖNB) am Reformationstag 2007 anlässlich der jüngsten Rede des US-Präsidenten zum „Thema Iran“ zu Wort gemeldet.

Lesen Sie hier den Wortlaut der Stellungnahme

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Stellungnahme des Ökumenischen Netzes Bayern zur Kriegsdrohung von US-Präsident Busch

Unter dem Titel „George W. Bush und der Dritte Weltkrieg – oder: Buße tun und zum Leben umkehren“ hat sich das Ökumenische Netz Bayern (ÖNB) am Reformationstag 2007 anlässlich der jüngsten Rede des US-Präsidenten zum „Thema Iran“ zu Wort gemeldet.

Lesen Sie hier den Wortlaut der Stellungnahme

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Nachlese zur 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu

Peter Schönhöffer, Vorstandsmitglied von Kairos Europa sowie unser Delegierter in Sibiu, und Norman Tendis, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Österreich AB für den ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens, berichten über ihre Eindrücke von der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung.

Lesen Sie die Kommentare von Peter Schönhöffer

und Norman Tendis.

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KAIROS Europa e.V. – EINLADUNG ZUM MITMACHEN

Bei unserem Engagement für eine WIRTSCHAFT IM DIENST DES LEBENS sind wir auf die Mitarbeit von vielen angewiesen – seien es Einzelpersonen, Gruppen, Netzwerke oder Organisationen. Deshalb bitten wir Sie: Machen Sie bei unseren Aktionen mit und/oder unterstützen Sie uns durch Ihre Mitgliedschaft oder eine einmalige bzw. regelmäßige Spende!

Mehr Infos hierzu finden Sie in unserem Flyer und dem dazu gehörenden Rückmeldeformular.

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Veranstaltungsankündigung

Veranstaltungsankündigung

KAIROS Europa-Tagung, 7.-9. Dezember 2007 in Mannheim / Tagungstitel: „Gewalt als Folge wirtschaftlicher Macht und politischer (Vor-)Herrschaft in Zeiten neoliberaler Globalisierung und ökologischer Krise – ihre Überwindung als neuer Kairos für die ökumenische Bewegung“

Tagungsprogramm:

Freitag, 7.12.:

17.00 – 17.30: Begrüßung, Einführung ins Tagungsthema, Kurzvorstellung der Teilnehmenden

Tagungsteil 1: Die Verknüpfung direkter politisch-militärischer und struktureller Gewalt – Strategien der Gegenwehr

17.30 – 19.00: Die Militarisierung Deutschlands und der EU zur Absicherung wirtschaftlicher Interessen – gibt es einen Ausweg?
Tobias Pflüger, MdEP, Tübingen/Brüssel (Input 45 Min., danach Aussprache)

19.00 – 20.00: Abendessen

20.00 – 21.30: Auf immer und ewig „Hinterhof“? Lateinamerika im Lichte der wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme der USA sowie der Renaissance emanzipatorischer Bestrebungen
Dr. Marcos Arruda, Insitituto Políticas Alternativas para o Cone Sul (PACS), Rio de Janeiro (Input 45 Min., danach Aussprache)

Tagungsteil 2: Strukturelle Gewalt gegen Menschen und Natur – Strategien der Gegenwehr

Samstag, 8.12.:

08.45 – 09.00: Biblische Meditation

09.00 – 10.30: Die mörderische Gewalt einer Hunger produzierender Weltwirtschaft: „Das Imperium der Schande“ und Wege zu dessen Überwindung
Dr. Germán Gutiérrez, Departamento Ecuménico de Investigaciónes (DEI), San José (Input 45 Min., danach Aussprache)

10.30 – 11.00: Kaffee- bzw. Teepause

11.00 – 12.30: Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung konkreter Aktionen

12.30 – 14.00: Mittagessen

14.00 – 15.30: Die Patentierung von Genen und deren katastrophale Folgen: Profitgier von Konzernen versus Strategien zur lokalen Ernährungssicherheit und Bewahrung der Biodiversität
Dr. Christine von Weizsäcker, Ecoropa, Bonn (Input 45 Min., danach Aussprache)

15.30 – 16.00: Kaffee- bzw. Teepause

16.00 – 18.00: Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung konkreter Aktionen

18.00 – 19.30: Abendessen

19.30 – 21.00 Ergebnisplenum

Tagungsteil 3: Die kulturelle Gewalt des globalisierten Kapitalismus und Strategien der Gegenwehr

Sonntag, 9.12.:

08.30 – 09.00: AGAPE-Feier

09.00 – 10.30: Mission und Spiritualität des Widerstands auf der Basis der Bibel
Pfarrerin Patricia Sheerattan-Bisnauth, Reformierter Weltbund, Genf/Georgetown (Input 45 Min., danach Aussprache)

10.30 – 11.00: Kaffee- bzw. Teepause

Tagungsteil 4: Hoffnungsgeschichten

11.00 – 12.15: – Solidarische Sozialökonomie
Dr. Marcos Arruda
– Hoffnungsgeschichten – ein Kairos Europa-Projekt
Pfarrer Hartmut Futterlieb / Dr. Ulrich Duchrow

12.15 – 12.30: Abschlussplenum

12.30: Ende der Tagung und Abreise

Kontakt/Anmeldung: Martin Gück, Tel.: 06221-716005, Email: gueck@kairoseuropa.de

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Neue Kairos Europa-Veröffentlichung erschienen

In unserer Schriftenreihe zum ökumenischen Prozess für gerechte Globalisierung ist eine neue Broschüre erschienen. Sie trägt den Titel „Leitfaden für ein künftiges Engagement für gerechten, lebensdienlichen Frieden – Optionen zur Umsetzung der Beschlüsse von Freising und Porto Alegre“, beinhaltet auf 76 Seiten 13 Beiträge unterschiedlicher AutorInnen und ist zum Preis von € 4,- zzgl. Versandkosten über das Heidelberger Kairos-Büro bzw. unseren „Shop“ unter www.kairoseuropa.de erhältlich.

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung

1. Die Herausforderung …

1.1 aus der Sicht des ÖRK-AGAPE-Prozesses (Martin Robra & Rogate Mshana)

1.2 aus der Sicht der ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt (Geiko Müller-Fahrenholz)

1.3 aus der Sicht der ACK (Georg Schütz)

1.4 aus der Sicht von Kirchen des Südens (René Krüger)

1.5 aus der Sicht der ökumenischen Basis in Deutschland (Sabine Ferenschild)

2. Biblisch-theologische Annäherungen …

2.1. aus der Friedensperspektive (Ched Myers)

2.2. aus der Schöpfungsperspektive (Sigurd Bergmann)

2.3. aus der Gerechtigkeitsperspektive (Michael Ramminger)

3. Friedenspolitische Annäherungen

3.1 Reinhard Voß

3.2 Clemens Ronnefeldt

4. Umweltpolitische Annäherungen

Hans Diefenbacher

5. Sozio-ökonomische Annäherungen

Franz Segbers

6. Optionen für ein künftiges Engagement

Ulrich Duchrow & Martin Gück

7. Literaturverzeichnis und weiter führende Leseempfehlungen

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DOKUMENTATION der Kairos Europa-Tagung „Wie weiter nach Freising und Porto Alegre? Optionen eines künftigen Engagements für gerechten Frieden“ vom 27.-29.10.06 in Mannheim

Zum Nachlesen: Die Tagungsbeiträge im Wortlaut

Soweit uns die Redebeiträge der Tagung von den ReferentInnen zur Verfügung gestellt wurden, können sie mit Hilfe eines Mausklicks hier nachgelesen werden: Dokumentation

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Wie weiter nach Freising und Porto Alegre? Optionen eines künftigen Engagements für gerechten Frieden

KAIROS Europa-Tagung zum ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ vom 27.-28./29.10.2006 in Mannheim

Sowohl die Konsultation der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zur Halbzeit der Dekade zur Überwindung von Gewalt vom April 2005 in Freising als auch die 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Februar 2006 in Porto Alegre haben sich im Blick auf die Weiterarbeit zu den Themen des konziliaren Prozesses für eine stärker aufeinander bezogene Auseinandersetzung mit der direkten und strukturellen Gewalt ausgesprochen. Um das vielfältige und bisweilen aneinander vorbei laufende ökumenische Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung künftig stärker zu bündeln, wurde einvernehmlich für eine Zusammenführung des Prozesses „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ mit der Dekade zur Überwindung von Gewalt plädiert. Im Rahmen der Tagung soll unter Einbeziehung von Gästen aus Ländern des Südens der Frage nachgegangen werden, wie sich diese Zusammenführung von der ökumenischen Basis in Deutschland inhaltlich wie strategisch am besten auf den Weg bringen lässt und welche konkreten Umsetzungsschritte und Kooperationsbeziehungen sich hierzu anbieten. Hierzu würden wir uns freuen, wenn die Tagung auf ein breites Interesse bei all denen stößt, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung engagieren bzw. dieses in Zukunft beabsichtigen. (Programm, Infos zum Tagungsbeitrag und Anmeldeformular)

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Nachlese zur 9. Vollversammlung des ÖRK in Porto Alegre

Peter Schönhöffer, Vorstandsmitglied von Kairos Europa, berichtet über seine erste Teilnahme an einer Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen

Der katholische Theologe (Lic. theol.) Peter Schönhöffer, ehemals missio-Referent und zur Zeit Religionslehrer in Mainz, hat im Februar 2006 für Kairos Europa an der 9. Vollversammlung des ÖRK teilgenommen. Seine Eindrücke und die hierauf beruhenden Überlegungen und Fragen an die Form der ökumenischen Weiterarbeit nach Porto Alegre schildert er in den drei Texten Geistlich Leben in der Einen WeltZeit für Gnade, Verwandlung und Neubeginn und Vorschläge für eine ökumenische Erneuerung.

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Der ökumenische Prozess „Wirtschaft im Dienst des Lebens“: Wohin gehen die europäischen Kirchen nach der Vollversammlung des ÖRK?

Kommentar von Ulrich Duchrow, 1. Vorsitzender von Kairos Europa, zum Ausgang der 9. Vollversammlung des ÖRK in Porto Alegre.

Bei der 9. Vollversammlung des ÖRK im Februar 2006 in Porto Alegre ging es unter anderem um richtungsweisende Entscheidungen zum Fortgang des ökumenischen Prozesses „Wirtschaft im Dienst des Lebens“, für deren Vorbereitung der ÖRK den Mitgliedskirchen das Studiendokument AGAPE (Alternative Globalisation Adressing People and Earth) vorgelegt hatte. Prof. Dr. Ulrich Duchrow, der für Kairos Europa an der Vollversammlung teilnahm, kommentiert den Ausgang dieser Beratungen in seinem hier nachzulesenden Artikel.

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Dokumente und Beschlüsse der 9. Vollversammlung des ÖRK

Von den zahlreichen in Porto Alegre im Februar 2006 gefassten Beschlüssen und vorgelegten Berichten dokumentieren wir hier einige, die besonders für die im Rahmen des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung Engagierten von Interesse sein dürften

Hier finden Sie die Wortlaute des so genannten AGAPE-Aufrufs, des Aufrufs zur Halbzeit der ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt sowie den Bericht des Ausschusses für Programmrichtlinien, der Akzente für die Weiterarbeit nach Porto Alegre setzt.

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Ökumenisches Netz in Deutschland (ÖNiD) gegründet

Am 4./5. November 2005 wurde in Kassel im Rahmen eines bundesweiten ökumenischen Ratschlags ein organisatorischer Neuanfang für die ökumenische Basisbewegung in Deutschland gewagt.

Auf der Tagesordnung des Ratschlags, zu dem der Koordinierungskreis ökumenischer Netze, Gruppen und Initiativen, das INKOTA-Netzwerk, die deutsche Sektion von pax christi, SÜDWIND, Christen für gerechte Wirtschaftsordnung, KAIROS Europa und andere gemeinsam eingeladen hatten, stand einzig und allein die Frage, auf welche Art und Weise sich die Aktivitäten der dem konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung verpflichteten Gruppen in Zukunft stärker bündeln und durch eine koordiniertes Auftreten mit mehr – öffentlich und kirchlich wahrnehmbarem – Gewicht versehen lassen würden.

Die hierzu geführten Diskussionen verliefen derart konstruktiv und einvernehmlich, dass sich zur regelrechten Überraschung aller Teilnehmenden bereits nach der dritten Arbeitseinheit ein ebenso weitreichender wie tragfähiger Konsens herauskristallisierte. Dem zufolge soll der neu konstituierte Arbeitszusammenhang namens „Ökumenisches Netz in Deutschland“ (kurz: ÖNiD) unter bewusster Bewahrung der thematischen und strategischen Vielfältigkeit aller bestehenden Aktivitäten eine Plattform darstellen, die der ökumenischen Basis als „bundesweites Sprachrohr“ mehr Wirkungsmächtigkeit gegenüber den Kirchen und der allgemeinen Öffentlichkeit verleiht. Gleichzeitig sollen durch die kooperative Umsetzung gemeinsamer thematischer Schwerpunkte gerade auf der lokalen Ebene neue Impulse für ein künftig breiteres ökumenisches Engagement gegeben werden.

Um das ÖNiD möglichst schnell handlungsfähig zu machen, soll zunächst auf der Grundlage der Ergebnisse der Kasseler Beratungen eine Art vorläufiges „Selbstverständnis“ einschließlich eines inhaltlichen Prioritätenkatalogs erarbeitet und in Form einer „Einladung zum Mitmachen“ verschriftlicht werden. Mithilfe dieser Einladung gilt es, die Basis des ÖNiD möglichst schnell zu verbreitern. Im Herbst 2006 will sich das ÖNiD dann erstmals an eine größere Öffentlichkeit wenden. Hierzu soll ein ökumenisches Basisforum dienen, das aller Voraussicht nach in Erfurt stattfinden wird.

Kontakt für Rückfragen: Martin Gück, Tel.: 06221/716006 (AB) + 06221/781180, E-mail: gueck@kairoseuropa.de

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Offener Brief an die EKD, die evangelischen Landeskirchen und die Mitglieder der EKD-Delegation zur 9. Vollversammlung des ÖRK in Porto Alegre

Auf Bitte der Teilnehmenden der Kairos Europa-Konferenz „Die Verwandlung der Globalisierung als Herausforderung für die Ökumene – kirchliche Positionen zur Weltwirtschaft auf dem Prüfstand“ hat Kairos Europa sich im Blick auf die in Porto Alegre anstehenden Beschlussfassungen zur Globalisierungsthematik mit einem Offenen Brief an die EKD, ihre Gliedkirchen und die Delegierten der EKD zur Vollversammlung des ÖRK gewandt

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Wortlaut des offenen Briefes.

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Die Verwandlung der Globalisierung als Herausforderung für die Ökumene – kirchliche Positionen zur Weltwirtschaft auf dem Prüfstand

Kairos Europa-Konferenz zum ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ vom 21. bis 23. Oktober 2005 in Mannheim

Auf Initiative von Kirchen des Südens befasst sich die Ökumene seit einigen Jahren im Rahmen eines weltweiten Prozesses systematisch mit dem Weltwirtschaftssystem und dessen Auswirkungen. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung wurden bei zahlreichen kontinentalen Konsultationen und weltweiten Versammlungen viel beachtete Stellungnahmen formuliert und Beschlüsse gefasst. Nach dem Lutherischen Weltbund (Winnipeg 2003) und dem Reformierten Weltbund (Accra 2004) schickt sich nun der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) an, auf seiner vom 14. bis 23. Februar 2006 im brasilianischen Porto Alegre stattfindenden 9. Vollversammlung eine verbindliche Antwort auf die Frage „Wie leben wir unseren Glauben im Kontext der Globalisierung?“ zu geben. Diese Leitfrage hatte die 8. Vollversammlung des ÖRK in Harare/Zimbabwe 1998 formuliert.
Bereits im Vorfeld dieser Entscheidung zeichnen sich in der ökumenischen Familie große, zum Teil grundlegende Meinungsverschiedenheiten ab. Diese treten vor allem an zwei Aspekten zu Tage: der Ekklesiologie und der Analyse.
Zum einen stellt sich die Frage, inwieweit die teilweise verheerenden sozialen und ökologischen Folgeerscheinungen der neoliberal geprägten Globalisierung es den Kirchen abverlangen, sich gerade auch aus ekklesiologischen Gründen unmissverständlich gegen das gegenwärtige Weltwirtschaftssystem zu wenden und entschieden für eine alternative Globalisierung im Dienst von Menschen und Erde zu arbeiten. Allen voran die Kirchen des Südens verstehen die – von ihnen wesentlich auf die „neoliberale ökonomische Weltordnung“ zurückgeführte – Realität von Verarmung und Verelendung, mit der sie allenthalben konfrontiert sind, ausdrücklich als ein theologisches Problem, das sie um der Integrität ihres Glaubens willen auf ein Bekenntnis gegen die bestehende Weltwirtschaftsordnung und für ein Eintreten für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit verpflichtet.
Dem gegenüber bestreiten insbesondere europäische (Volks-)Kirchen die Notwendigkeit einer solchen – auch theologisch begründeten – eindeutigen Absage an die gegenwärtige Form von Globalisierung. Ihre diesbezügliche Argumentation begründet den zweiten Strang der Meinungsverschiedenheiten. Denn aus ihrer Sicht stellt sich die „Pauschalkritik“ an der neoliberalen Globalisierung als zu einseitig und undifferenziert dar. Vielmehr halten sie die auch von ihnen gesehenen „Risiken einer unregulierten Globalisierung“ durch eine verantwortliche Gestaltung der Weltwirtschaft – etwa nach dem Modell der „Sozialen Marktwirtschaft“ – für vermeidbar.
Auf diesem Hintergrund veranstaltet KAIROS EUROPA in Absprache mit dem ÖRK die Tagung, die zur Vorbereitung der 9. Vollversammlung führende RepräsentantInnen von Kirchen aus Europa und dem Süden zusammenbringen soll. Sie verfolgt die Absicht, die konfligierenden Positionen auf biblischer Grundlage sowohl analytisch wie ekklesiologisch deutlicher als bisher herauszuarbeiten und konstruktiv miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei soll auch nach konkreten Handlungsmöglichkeiten für Kirchen, Gemeinden und Einzelne gesucht werden.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Tagungsprogramm und der Tagungsdokumentation.

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Neues Heft in unserer Reihe „Kurz und Knapp“

In unserer Materialienreihe ist ein weiteres Heft zu Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens „Von Winnipeg 2003 über Accra 2004 nach Proto Alegre 2006“ erschienen.

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AGAPE – Auf dem Weg zur Vollversammlung des ÖRK in Porto Alegre

Kairos Europa-Fachkonsultation zu den nächsten Schritten im ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ vom 28. bis 29. April 2005 in Frankfurt/M.

AGAPE – das griechische Wort für Liebe, im biblischen Sinn mit Solidarität zu übersetzen – bekommt im Vorbereitungsdokument zur 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die im Februar 2006 in Porto Alegre stattfindet, einen neuen Sinn: „Alternative Globalisation Addressing People and Earth“. Mit Hilfe dieses Dokuments und auf der Basis des bisherigen ökumenischen Prozesses „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ sind die Mitgliedskirchen eingeladen, sich auf allen Ebenen auf die Beschlussfassung der Vollversammlung zu diesem zentralen Thema vorzubreiten.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Programm mit Anmeldung.

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Zusammenfassung der Berichte und Entscheidungen der 24. Generalversammlung des Weltbundes Reformierter Kirchen

Die 24. Generalversammlung des Weltbundes Reformierter Kirchen setzte sich mit den sieben Themengruppen: Heilung, Vielfalt schätzen, Inklusivität und Teilhabe, Frieden, Geschlechtergerechtigkeit, Schöpfung und wirtschaftliche Gerechtigkeit auseinander.

Die Ergebnisse des Versammlung sind im Dokument 32 der Versammlung zusammengefasst.

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Bericht des Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten bei Generalversammlung des Reformierten Weltbundes

Die Teilnehmenden an der 24. Generalversammlung des RWB fanden sich in Accra, Ghana unter dem Thema „Auf dass alle das Leben in Fülle haben“ zusammen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen als Mitglieder der weltweiten reformierten Kirchenfamilie miteinander zu teilen. Dabei spürten sie, wie stark öffentliche Angelegenheiten sie herausfordern und zur Wahrhaftigkeit und glaubwürdigem Handeln aufrufen.

Angesichts der Unmöglichkeit, sich mit sämtlichen anstehenden Problemen in allen Regionen der Welt zu befassen, teilte sich der Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten in acht Unterausschüsse auf. Jeder Unterausschuss befasste sich mit einem dringenden Problem aus dem Leben und Zeugnis der Kirche in der Öffentlichkeit und brachte in Accra den folgenden vorläufigen Bericht ein.

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Postskriptum zur deutschen Übersetzung des Accra-Bekenntnis

Ulrich Duchrow bewertet die deutsche Übersetzung des Bekenntnisses von Accra als eine Frage, die theologisch diskutiert werden muss.

Hier können Sie das Postscriptum zum deutschen Text des Bekenntnisses lesen und downloaden.

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Reformierter Weltbund beschließt Accra-Bekenntnis

Auf seiner 24. Generalversammlung, die im August in Accra/Ghana stattfand, hat der Reformierte Weltbund den «Bund für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit» beschlossen.

Was kaum jemand für möglich gehalten hatte, geschah in Accra/Ghana: ein „Bekenntnis des Glaubens im Angesicht von wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und ökologischer Zerstörung“ wurde beschlossen, welches das gegenwärtige neoliberal-kapitalistische Weltwirtschaftssystem theologisch klar analysiert und zurückweist sowie die Kirchen auffordert, ein Bündnis für Gerechtigkeit und für das Leben auf der Erde zu schließen.

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Das Wunder von Accra

Ulrich Duchrow kommentiert, dass im Vorfeld der Generalversammlung wohl niemand erwartet hätte, dass in Accra das Bekenntnis zu einem Bund für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit zustande kommt.

Die Tatsache, dass dieses Bekenntnis zustande kam, bezeichnet Ulrich Duchrow als Wunder von Accra.

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Belgisches Parlament stimmt für Tobin-Steuer

Belgien ist nach Frankreich das zweite europäische Land, das sich verbindlich für eine als „Tobin-Steuer“ bekannt gewordene Devisentransaktionssteuer ausspricht. Nähere Informationen zur Tobin-Steuer gibt die Broschüre aus unserer Reihe „Kurz und knapp“, die Sie in unserem Shop bestellen können.

Mit einer klaren Mehrheit von 67 zu 42 Stimmen hat das belgische Parlament am 1. Juli beschlossen, eine Devisentransaktionssteuer einzuführen, sofern sich weitere europäische Länder anschließen. Nach Frankreich,  dort ist ein solcher Beschluss bereits im November 2001 gefasst worden war, ist Belgien damit das zweite  europäische Land, das sich verbindlich für die als „Tobin-Steuer“ bekannt gewordene Steuer ausspricht.
„Die Tobin-Steuer ist der Schlüssel, um spekulationsbedingte Finanzkrisen zu verhindern, Gelder für die weltweite Armutsbekämpfung einzunehmen und die demokratische Kontrolle der Finanzmärkte zu verbessern“,  sagte Peter Wahl, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis und Finanzmarktexperte bei Weed. „Die belgische Entscheidung bedeutet kräftigen Rückenwind für unsere Forderung nach einer europaweiten Einführung. Nun müssen auch die anderen Länder endlich Farbe bekennen.“
Auch in Deutschland wächst die Unterstützung für die Tobin-Steuer: Im Rahmen einer europaweiten Kampagne von 50 NGOs, die in Deutschland von Attac und Weed getragen wurde, haben sich in den letzten Wochen viele Mitglieder des Europaparlaments verpflichtet, die Devisentransaktionssteuer zu unterstützen. Neben den Abgeordneten von Grünen und PDS, die sich geschlossen dafür aussprachen, bekannten sich auch einige SPD-Parlamentarier zu diesem Ziel. Mit der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Hessen hat sich kürzlich zudem eine wichtige Organisation der CDU für die Tobin-Steuer ausgesprochen.
Grundlage für die Parlamentsentscheidungen in Belgien und Frankreich ist die Weiterentwicklung der Tobin-Steuer durch den deutschen Ökonomen Prof. Paul Bernd Spahn. Dieser hatte im Jahr 2002 in einer Studie für das Entwicklungshilfeministerium eine zweistufige Steuer vorgeschlagen. Der normalerweise niedrige Satz von etwa 0,02 Prozent steigt dabei im Fall einer spekulativen Attacke auf eine Währung rapide an. Zudem hatte Spahn belegt, dass die Einführung der Steuer auf europäischer Ebene machbar und sinnvoll ist.

Auf mehreren Websites finden sich nähere Informationen zur Tobin-Steuer mit vielen Links, eine Hintergrundbroschüre zur Tobin-Steuer sowie eine Studie von Prof. Paul Bernd Spahn.

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3. Badisches Dekadeforum

Am 10. Juli findet in Heidelberg das 3. Badische Forum in der Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt statt.

Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung liefern das Plakat sowie das Faltblatt der Veranstaltung.

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Attac-Positionspapier „Wege zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung“ (AWWO)

Attac-Positionspapier „Wege zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung“ (AWWO)

Die Arbeitsgruppe AWWO von Attac erarbeitet zur Zeit ein Positionspapier zu „Wegen zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung“. Interessierte sind aufgerufen, Änderungsvorschläge an die Redaktionsgruppe zu schicken.

Siegfried Böhringer (E-Mail Siegfried.Boehringer@gmx.de) aus Nagold hat uns seinen eingereichten Vorschlag einer Einfügung in den Entwurf des Attac-Positionspapiers „Wege zu einer alternativen Weltwirtschaftsordnung“ (AWWO) zur Verfügung gestellt, da er es – wie auch wir -sehr bedauerlich fände, wenn die Erfahrungen und Ziele des Konziliaren Prozesses darin keinen Platz finden würden:

Ich schlage der attac-awwo-redaktion vor, auf der Seite 19 nach der Zeile 25 des Entwurfs (im Kapitel über „Leitideen“) folgenden Abschnitt einzufügen:

1.2.4 Der Beitrag der Ökumenischen Friedensbewegung
Für die Motivation von vielen bei Attac aktiven Gruppen und Einzelnen spielt ihr Engagement im „Ökumenischen Prozess für Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ (auch „Konziliarer Prozeß“ genannt) eine erhebliche Rolle.
1. In diesem bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates in Vancouver 1983 initiierten Großprojekt* und den in seinem Rahmen veranstalteten Kirchenversammlungen bildete das Thema „Wirtschaftliche Gerechtigkeit“ ständig einen zentralen Schwerpunkt. Eine wichtige Station auf dem kirchlichen „Weg der Gerechtigkeit“ war auch das „Europäische Kairos-Dokument“ von 1998** mit seinem Aufruf „zur Bündnisbildung für die Befreiung vom Diktat der deregulierten globalisierten Wirtschaft und ihrer Konkurrenzkultur“.
2. Von ganz aktueller Bedeutung in diesem Zusammenhang wurde schließlich der von der „Konsultation westeuropäischer Kirchen“ 2002 an diese Kirchen gerichtete Brief*** mit der Aufforderung: „Um der Integrität ihrer Gemeinschaft und ihres Zeugnisses willen sind Kirchen aufgerufen, gegen die neoliberale Wirtschaftslehre und -praxis aufzutreten und Gott zu folgen.“ Dementsprechend schrieb im April 2004 die bundesweite Konferenz „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ in einem Offenen Brief****: „Wir bitten die ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) dringend, auf deutscher und europäischer Ebene einen breiten Konsultationsprozess auf biblischer Grundlage zur Lebensfrage der globalen sozialen und ökologischen Gerechtigkeit einzuleiten.“
3. Dem genannten, noch lange nicht abgeschlossene kirchlichen Friedensprozess kommt auch für die Attac-Suche nach einer alternativen Weltwirtschaftsordnung eine nicht geringe Bedeutung zu. Diese besteht einmal darin, dass im verstärkten Austausch mit ihm eine wirkungsvolle Bündnisbildung mit der weltweiten Ökumenischen Gerechtigkeitsbewegung überhaupt erzielt werden könnte. Außerdem wären im Zusammenhang mit einem solchen Bündnis auch alle anderen in der Attac-Bewegung engagierten Gruppen und Personen eingeladen und herausgefordert, sich über ihre eigene Grund-Motivation kritische Rechenschaft zu geben.

* Ausführlich dargestellt in: Ulrich Schmitthenner: Der konziliare Prozeß.1998. (Erschienen in der Reihe „Probleme des Friedens“) Viele aktuelle Informationen darüber auch in der deutschen website der Ökumenischen Friedensbewegung https://oikumene.net beim Stichwort „Texte zum konziliaren Prozeß“.
** Das Europäische Kairos-Dokument ist 1998 erschienen im Verlag Junge Kirche. Kennzeichnend für die Grundorientierung des konziliaren Prozesses ist beispielsweise auch der Titel des Buches von Ulrich Duchrow: „Alternativen zur kapitalistischen Weltwirtschaft. Biblische Erinnerung und politische Ansätze zur Überwindung einer lebensbedrohenden Ökonomie.“ 1994.
*** Der volle Text dieses Briefes sowie der
**** Offene Brief finden sich auf der website von Kairos Europa: www.kairoseuropa.de beim Stichwort „Ökumen. Prozess.“

Der Text des ganzen Entwurfes ist im Internet zu finden und herunterzuladen unter www.attac.de/awwo/. Vorschläge zum Entwurf können gemacht werden über die Mail-Adresse attac-awwo-redaktion@listen.attac.de mit Betreff „Änderung“.

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Kongress „Gesteuerte Demokratie? – Wie neoliberale Eliten die Politik beeinflussen“

Kongress „Gesteuerte Demokratie? – Wie neoliberale Eliten die Politik beeinflussen“

Vom 25. bis zum 27. Juni führt die Bewegungsakademie e.V. den o.g. Kongress in Frankfurt am Main durch.

Der Kongress „Gesteuerte Demokratie? – Wie neoliberale Eliten die Politik beeinflussen“, der von der Bewegungsakademie e.V. vom 25. bis zum 27. Juni in Frankfurt am Main veranstaltet wird, thematisiert den zunehmenden Einfluss sogenannter „Reforminitiativen“, wie der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ oder des „Konvents für Deutschland“. Diese Gruppierungen haben in den letzten Monaten als „Bürgerinitiativen“ durch Studien, Pressekonferenzen und Medienkooperationen immer stärker Einfluss auf die Reformdebatte genommen um die Ansichten ihrer Geldgeber in der öffentlichen Meinung zu etablieren.
Hinter den Protesten scheinbar empörter Bürger, wie Gesamtmetall-Präsident Kannegießer oder Ex-Bundesbankchef Tietmeyer stehen Millionenetats zur Finanzierung von Medienkampagnen und  Lobbyismusarbeit.
Diese gewichtige Medienpräsenz verzerrt die demokratische Debatte in Deutschland. Hierüber möchte der Kongress der Bewegungsakademie aufklären und Gegenstrategien entwerfen. Nähere Informationen liefern die Kurzbeschreibung und das Programm des Kongresses und gibt’s auch auf der

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Vom Frieden weit entfernt

Frauenleben in Palästina und Israel – so lautet der Titel eines eintägigen Seminars, das die evangelische Stadtakademie Nürnberg am 9. Oktober 2004 durchführt.

Nähere Informationen liefert das Faltblatt der Veranstaltung oder die

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Dokumentation der bundesweiten Konferenz im Ökumenischen Prozess

Einige Beiträge bei der bundesweiten Konferenz im Ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ können Sie hier nachlesen.

Auf dem Programm der bundesweiten Konferenz sind die Namen derjenigen Referentinnen und Referenten unterstrichen, deren Beiträge Sie hier nachlesen oder downloaden können.

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Offener Brief an Mitgliedskirchen der ACK

Mit einem offenen Brief wendeten sich die TeilnehmerInnen der bundesweiten Konferenz im Ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens“ an die Mitgliedskirchen der ACK.

Bitte setzen Sie sich für die Bekanntmachung und eine Umsetzung der Forderungen des Offenen Briefes in Ihrer Kirche ein.

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Gerechtigkeit jetzt! – Die Welthandelskampagne

Mit der Aktion „Ihre Stimme für mehr Gerechtigkeit im Welthandel“ soll eine breite Öffentlichkeit mobilisiert werden: Ziel ist es, Stimmen für mehr Gerechtigkeit im Welthandel zu sammeln.

Am 13. Juni wird das Europäische Parlament gewählt. Aus diesem Anlass will die Welthandelskampagne – Gerechtigkeit jetzt! im Vorfeld der Wahl die Aktion „Ihre Stimme für mehr Gerechtigkeit im Welthandel“ starten.Bislang wurde die Handelspolitik der Europäischen Union überwiegend hinter verschlossenen Türen gemacht. Durch die neue europäische Verfassung soll das europäische Parlament jedoch neue Mitbestimmungsrechte in der Handelspolitik erhalten. Stimmen Sie für mehr Gerechtigkeit im Welthandel und fordern Sie die EP-KandidatInnen auf, sich für einen gerechten Welthandel einzusetzen! Nach wie vor bestimmen die Eigeninteressen der Industrieländer die Welthandelspolitik – insbesondere in der Welthandelsorganisation (WTO). Die Interesen der reichen und mächtigen Staaten lassen den wirtschaftlich schwachen Staaten wenig Spielraum für eine echte Entwicklung. Die Benachteiligung der Entwicklungsländer wird besonders deutlich im internationalen Handel mit Agrarprodukten. Die europäische Subventionspolitik steht in einem engen Zusammenhang mit Armut und Hunger in Entwicklungsländern. Die Agrarüberschüsse der EU werden zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländer exportiert, wo sie die einheimischen Produkte vom Markt verdrängen und dadurch Kleinbauernfamilien in ihrer Existenz bedrohen. Dies wird besonders deutlich bei Getreide, Zucker und Milchpulver. Diese Ungerechtigkeit haben Entwicklungsländer auch auf der letzten WTO-Ministerkonferenz in Cancun scharf kritisiert. Während die EU-Kommission und der Ministerrat die Handelspolitik der EU hinter verschlossenen Türen steuert, konnte das europäische Parlament bislang wenig Einfluss nehmen. Durch die neue europäische Verfassung soll das Parlament jedoch neue Mitbestimmungsrechte in der Handelspolitik erhalten. Diese Chance will die Welthandelskampagne – Gerechtigkeit jetzt! nutzen. Nähere Informationen finden Sie auf der

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Neuerscheinung in unserer Reihe Kurz & Knapp!

UM-STEUERN. In der neuen Broschüre wird Steuergerechtigkeit statt Umverteilung von unten nach oben und öffentlicher Armut gefordert.

Inhaltsverzeichnis:

1. Sehen
1.1 Steuerpolitik als Instrument des sozialen Ausgleichs – Soziale Marktwirtschaft und Verteilungskompromiss in der „alten“ Bundesrepublik
1.2 Vom gesellschaftlichen Ausgleich in die verteilungspolitische Schieflage – neoliberale (Steuer-)Politik und Verschiebung der Gerechtigkeitsvorstellungen seit den 1980er Jahren
1.3 Von Adenauer bis Schröder – Details der Steuerpolitik in Deutschland

2. Urteilen
2.1 Biblisch-theologisch „Unter euch soll es keine Armen geben“
2.2 Steuergerechtigkeit im Lichte katholischer Soziallehre und evangelischer Sozialethik

3. Handeln
3.1 Der ökumenische Prozess für eine gerechte Wirtschaft im Dienst des Lebens
3.2 Folgerungen für Christ- und Kirchesein
3.3 ChristInnen und Kirchen im Bündnis mit anderen für eine Steuerpolitik im Dienst der Gerechtigkeit

Literatur

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Bundesweite Konferenz zum Ökumenischen Prozess für Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens

Am Wochenende 23. – 25. April 2004 findet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern in Frankfurt/M. eine bundesweite Konferenz statt, die die Ergebnisse der bis dahin stattgefundenen Regionalworkshops aufgreift und bei der eine bundesweite Resolution zum Ökumenischen Prozess verabschiedet werden soll.

Das Programm und das Anmeldeformular für die bundesweite Konferenz können Sie hier lesen bzw. downloaden

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Europäischer Aktionstag gegen Sozialabbau

Am Europäischen Aktionstag von sozialen Bewegungen und Gewerkschaften gegen Sozialabbau finden Großdemonstrationen in Berlin, Köln und Straßbourg statt.

Nähere Informationen bei

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Regionalkonferenz Südwest im Ökumenischen Prozess

Vom 12. – 13. März 2004 findet im Rahmen der Jahrestreffen der Ökumenischen Netze in Baden und Württemberg die nächste Regionalkonferenz im Ökumenischen Prozess „Wirtschaft(en) für das Leben“ statt.

Das Programm der Konferenz können Sie hier lesen und downloaden. Bitte melden Sie sich bis 1. März 2004 bei Kairos Europa für die Konferenz an.

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Attac-Sommerakademie 2004 in Dresden

Die Sommerakademie 2004 findet vom 30.7. bis 5.8. in Dresden statt.

Wie nun schon traditionell bietet Attac in der Sommerakademie verschiedene Workshops zu aktuellen globalisierungskritischen Themen an. Schon jatzt können Sie bei Attac dazu

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Weihnachtsbotschaft aus dem ÖRK

Konrad Raiser, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, sendet uns seine Weihnachtsbotschaft.

Bitte lesen Sie Konrad Raiser’s Weihnachtsbotschaft.

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Welt-Sozial-Forum in Indien

Im Januar 2004 findet in Indien das nächste Welt-Sozial-Forum statt. Wer sich näher informieren möchte kann dies – leider nur in englischer Sprache – auf der Website des Weltsozialforums tun.

Auf der Website kann auch ein e-Newsletter abonniert werden.

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Regionalkonferenzen zum Ökumenischen Prozess

Ab sofort können Sie sich hier direkt zu den Regionalkonferenzen zum Ökumenischen Prozess, die im Laufe des nächsten halben Jahres in ganz Deutschland stattfinden, anmelden! Bitte besuchen Sie hierzu unsere Rubrik VERANSTALTUNG / EVENT

Mittels des von KAIROS Europa initiierten Aufrufs ökumenischer Gruppen und Organisationen zum Prozess »Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens« sowie einer intensiven Vortrags-, Publikations- und Vernetzungsarbeit ist es inzwischen gelungen, den Prozess in Deutschland in interessierten Kreisen recht breit bekannt zu machen. Die nun von uns in Zusammenarbeit mit befreundeten Gruppen; Organisationen und kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland vorbereiteten Regionalkonferenzen sollen diese Mobilisierungsarbeit weiter voran bringen, damit es in Deutschland auf allen Ebenen zu einer breiten kirchlichen Auseinandersetzung mit der Globalisierung kommt und auf diese Weise verbindliche Entscheidungen in Wort und Tat befördert werden. AdressatInnen dieser regionalen Workshops sind Personen in den Kirchen, kirchlichen Einrichtungen und ökumenischen Gruppierungen, die interessiert und bereit sind, zum Thema „Globalisierung“ im Rahmen und mit Unterstützung des ökumenischen Prozesses über 2-3 Jahre mobilisieren zu helfen. Die Regionalkonferenzen sollen die Basis für Kenntnisse, Beratungen und Entscheidungen bezüglich des ökumenischen Prozesses verbreitern und nach Möglichkeit dazu beitragen, die Teilnehmenden als MultiplikatorInnen für die Weiterarbeit an dem Prozess zu gewinnen.

Folgende Regionalkonferenzen stehen bereits fest bzw. wurden bereits durchgeführt:
– 15.10.03 in Hannover
– 16.10.03 in Oldenburg/Bremen
– 21./22.11.03 in Berlin
– 12./13.12.03 in Hamburg
– 30./31.1.04 in Nürnberg
– 12./13.3.04 in Heidelberg
– 26./27.3.04 in Essen
In unserer Rubrik Veranstaltung / Event können Sie sich online anmelden (die TeilnehmerInnenzahlen sind jeweils auf etwa 50 Personen begrenzt).
Weitere regionale Workshops sind in Vorbereitung, zudem zahlreiche Einzelveranstaltungen auf lokaler Ebene.

Die größeren regionalen Workshops erstrecken sich in der Regel über zwei Tage (Beginn Freitag am späten Nachmittag, Ende Samstag am frühen Abend). Hinter der Arbeitsmethode der Workshops steht der Dreischritt Sehen – Urteilen – Handeln. Ein möglichst lebhafter Austausch unter den Teilnehmenden steht hierbei im Vordergrund. Der Ablauf der Workshops ist in etwa folgendermaßen geplant:

Freitags:
bis 17.00 Uhr:
Anreise
17:00 – 18.00 Uhr: Einführung in den ökumenischen Prozess (Genese; wesentliche Dokumente aus Süd, Ost und Nord; Stand der Dinge auf allen Kontinenten; Herausforderungen an die Kirchen Westeuropas, weiterer Verlauf des Prozesses bis 2006); zudem: Überblick über prozessbegleitendes Projektvorhaben von Kairos Europa
18.00 – 19.00 Uhr: Kurzvorstellung der Teilnehmenden in Gruppen unter Benennung der eigenen, auf den Prozess bezogenen brennenden Fragen und laufenden bzw. geplanten Aktivitäten vor Ort
19.00 – 20.00 Uhr: Abendessen
20.00 – 21.30 Uhr: Analyse und Kritik der „neoliberalen“ Globalisierung
danach: gemütlicher Ausklang des Abends bei Getränken und Snacks

Samstags:
bis 9.00 Uhr:
Frühstück
9.00 – 10.30 Uhr: Biblische Visionen einer Ökonomie des Genug in solidarischer Gemeinschaft im Kontrast zu den jeweiligen historischen Kontexten (teilweise in Arbeitsgruppen)
10.30 – 11.00 Uhr: Kaffee-/Teepause
11.00 – 12.30 Uhr: Kirchlich-theologische Ansätze (bekennende Kirche, eucharistische Gemeinschaft, Nachfolge usw.) für klare und verbindliche kirchliche Positionen in Wort und Tat
12.30 – 14.00 Uhr: Mittagessen/Mittagspause
14.00 – 15.30 Uhr: Alternativen und Visionen (in Arbeitsgruppen zu konkreten Handlungsfeldern)
15.30 – 16.00 Uhr: Kaffee-/Teepause
16.00 – 17.30 Uhr: Identifikation zentraler gemeinsamer Handlungsfelder und Möglichkeiten ihrer Umsetzung im eigenen kirchlichen Umfeld (Gemeinden, kirchliche Einrichtungen, Synoden etc.)
17.30 – 18.30 Uhr: Verabredungen über die nächsten Schritte und Auswertung
danach: Abendessen und Abreise

Zum Vormerken:
Für das Wochenende vom 23. – 25. April 2004 ist eine bundesweite Aktionskonferenz geplant, die mit maximal 100 Teilnehmenden im Raum Frankfurt/M. stattfinden soll. Sie soll die Ergebnisse der Regionalkonferenzen resümieren, eine bundesweite Agenda auf den Weg bringen, diesbezügliche Handlungsoptionen eruieren und konkrete Verabredungen für gemeinsame Aktivitäten befördern.

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Diakonisches Werk in Hessen und Nassau gegen Agenda 2010

Gemeinsam mit verschiedenen Institutionen ruft das Diakonische Werk in Hessen und Nassau zur Notversammlung in Berlin am 25.10.03 auf. Sprecher sind: Michael Hammerbacher, Sascha Kimpel, Peter Grottian; Anne Seek

Nähere Informationen dazu gibt’s in diesem als pdf-file abgespeicherten

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»Fatal global?!« – eine Konferenz in Berlin!

Vom 10.-14.09.2003 fand im mexikanischen Cancún die 5. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) statt. Mit der Konferenz »Fatal Global?!« wollte ein breites Bündnis – darunter auch Kairos Europa – zivilgesellschaftlicher Kräfte der intransparenten Informationspolitik der WTO über den Verhandlungsprozess eine offene Diskussionsplattform entgegensetzen.

Vom 5. – 6. September 2003 fand in der Technischen Universität in Berlin die Konferenz »Fatal global?!« statt, bei der folgendes im Mittelpunkt stand
o Fakten – Was wird in Cancun verhandelt? Wer verfolgt welche Interessen?
o Folgen – Was sind die Konsequenzen liberalisierte Märkte ohne globale Regeln?
o Alternativen – Wie sind die Antworten der Zivilgesellschaft?

Die Konferenz bot Vorträge, Podiumsveranstaltungen und Workshops, in denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv mit den Themen der WTO-Agenda auseinander setzen konnten. Nähere Informationen – z.B. Presseberichte über die Konferenz – gibt es auf der Website www.cancun-konferenz.de.

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Regionale Workshops zum Ökumenischen Prozess für Wirtschaft(en) im Dienst des Lebens

Zur Mobilisierung bei kirchlichen Gruppen und Einrichtungen für den Ökumenischen Prozess sind 2004 Regionalkonferenzen u.a. in Nürnberg, Heidelberg, NRW und Berlin geplant.

Im Mittelpunkt der Regionalkonferenzen sollen die kritische Auseinandersetzung mit Globalisierungsthemen sowie die (theologische) Reflexion über mögliche Antworten seitens der Kirchen des Nordens auf die Anfragen der Kirchen aus dem Süden stehen. Nähere Informationen hierzu demnächst an dieser Stelle.

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Wirtschaft(en) für das Leben

Unsere Broschüre »Wirtschaft(en) für das Leben« gibt Kirchen, Gemeinden und Gruppen Impulse zur Beteiligung am Ökumenischen Prozess.

Die Broschüre ist für 2,00 € + Porto in unserem Shop erhältlich.

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Theology Factory Network

Kairos Europa beteiligte sich in Kooperation mit verschiedenen europäischen Partnern am Theology-Factory.net, bei dem es unter anderem darum ging, ethische, theologische und spirituelle Grundlagen eines sozialen und politischen Engagements aus befreiungstheologischer Sicht zu reflektieren.

Nähere Informationen dazu gibt es auf unserer Website

Theology Factory Network

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Economy in the Service of Life

Our brochure »Economy in the Service of Life« gives impulses to churches, congregations and groups to participate in the Ecumenical process for Globalizing Justice

The brochure is available for 2,00 € + postage in our Shop.

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UnterstützerInnen gesucht!

Für den Aufruf zur Beteiligung am Processus confessionis – Ökumenischer Bekenntnisprozess – suchen wir auch weiterhin UnterstützerInnen.

Für nähere Informationen besuchen Sie bitte unsere Rubrik

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Attac mobilisiert gegen Agenda 2010

Die Zukunft des solidarischen Prinzips steht auf dem Spiel, Attac mobilisiert gegen Sozialabbau.

Viele Organisationen und Initiativen trafen sich am 16.08., um über das weitere Vorgehen gegen die Agenda 2010 zu sprechen und um konkrete Proteste zu entwickeln sowie sich bundesweit zu koordinieren. Am 1. November wird es eine Demonstration in Berlin geben zu der – unter anderem am Aktionstag gegen Sozialabbau am 20. Oktober – bundesweit mobilisiert wird. Nähere Informationen zur Attac-Kampagne »soziale Zukunft JETZT« gibt es auf der

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Schwerpunktthema »Ökumenischer Prozess für eine Wirtschaft im Dienst des Lebens«

Ab sofort erhalten Sie in unserer Kategorie ÖKUMEN. PROZESS umfassende Informationen über diesen Prozess.

Wenn Sie Anregungen und Fragen haben freuen wir uns über eine Mail

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Aktionstage in Brüssel – Oktober 2002

Dokumentation in englischer Sprache erhältlich.

Die Dokumentation in englischer Sprache ist für 2,50 € + Porto in unserem Shop erhältlich. Auf der Homepage von KAIROS EUROPA international finden Sie einen Online-Bericht über die Aktionstage zum Thema „Entwicklung braucht ein neues internationales Finanzsystem“.

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Neuerscheinung in unserer Reihe „Kurz und Knapp“!

Argentinien – das jüngste Opfer einer falsch betriebenen Globalisierung

Die Hälfte der Argentinier lebt in Armut, die einst breite Mittelschicht wurde zur Randgruppe. Das Heft liefert Hintergründe der Argentinien-Krise und handlungsbezogene Anknüpfungspunkte für Gruppen und Gemeinden.

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LINKS gegen Globalisierung

Jens Loewe hat für das ATTAC Netzwerk und andere Interessierte eine Linkliste zum Thema Globalisierung zusammengestellt.

Bitte klicken Sie

hier!

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Processus confessionis – Ökumenischer Prozess

Schnell informiert – Materialien zum Ökumenischen Prozess.

Aufruf zum Ökumenischen Prozess
Antwortformular zum Aufruf
Brief der Soesterberg-Konsultation an die Kirchen Westeuropas
Begleitbrief der Ökum. Organisationen zum Soesterberg-Brief
– «Zeichen der Hoffnung» – KAIROS in Soesterberg

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Attac-Kampagne „Stopp Steuerflucht“

Niedrigsteuer für Vermögende verhindern! Attac-Kampagne protestiert gegen Pläne der Bundesregierung

Aus dem Aufruf:
In den letzten Tagen hat die Bundesregierung eine steuerpolitische Kehrtwendung um 180 Grad vollzogen. Während in der Koalitionsvereinbarung noch von der Schließung von Steuerschlupflöchern für KapitalbesitzerInnen die Rede war, soll nun eine Niedrigsteuer für Kapitaleinkünfte eingeführt werden. Nur noch mit 25% sollen Kapitaleinkünfte besteuert werden – und zwar unabhängig von der Einkommenshöhe! Weiterhin ist geplant, eine Amnestie für Steuerflüchtlinge durchzuführen, statt Steuerflucht entschieden zu bekämpfen. Dies ist eine doppelte Steuersenkung für die Vermögenden! Zinskeinkünfte sollen in Zukunft niedriger besteuert werden, als die große Mehrheit der Lohneinkommen.

Eilaktion von ATTAC

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Kurzbericht vom Europäischen Sozialforum in Florenz

Dr. Rogate R. Mshana vom Ökumenischen Rat der Kirchen berichtet in englischer Sprache vom Europäischen Soziale Forum „Ein anderes Europa ist möglich“, das vom 6. – 10. November 2002 in Florenz stattfand. Insbesondere geht es ihm dabei um die Rolle der Kirchen.

The European Social Forum (ESF) took place at the Fortezza de Basso -Central Florence in Italy from 6th to 10th November 2002. The estimated number of participants was 60,000 from 105 countries and the number that participated at the major demonstration against neo-liberalism and war against Iraq was stated by the Italian police to be 500,000 people but the ESF organizers said the number was 1 million for a city of only 400,000 people.
The official agenda outlined three major issues as follows:
· Globalization and Liberalism
· War and Peace
· Rights/citizenship/ Democracy
There were 6 conferences daily under each of the above themes 151 seminars on various issues part and not part of the official program. Most of the conferences were attended by more than sometimes 5,000 participants. I will only briefly report on the role of churches in this the ESF.

1. Seminars Organized by Federation of Protestant Churches in Italy(FCEI)
The Federation of Protestant Churches in Italy organized two seminars. The First seminar was on the „Role of the Churches in the Construction of a new Europe: Commitment for a society based on Justice Peace and Integrity of Creation“. The second seminar was on „Christianity, Islam, and Judaism in Europe; the road toward a dialogue for a society of peace“.

1.1 „Role of the Churches in the Construction of a new Europe: Commitment for a society based on Justice Peace and Integrity of Creation“
The Speakers were Bishop Anastasios Athsofoulos from Athens Orthodox Church; Rogate Mshana, Justice Peace and Creation, WCC, Rev. Gianna Sciclone, Waldensian pastor, Florence; Tonio Dell’Olio, Coordinator of Pax Christ International in Italy and Grasia Bellini, Chairperson of the panel and President of Agesci, Italian Boyscout Organisation ( Catholic). I presented the WCC’s work on economic globalization and our joint work with WARC, LWF and CEC. Participants were interested to know about consultations on economic globalization organized by these ecumenical bodies beginning at Bangkok (November,1999)“ Consequences on Economic globalization“, Fiji( May 2001), The Island of Hope as an Alternative to Economic Globalization; Budapest ( June, 2001), “ Globalization in Central and Eastern: Responses to the ecological, economic and social consequences and Soesterberg (June 2002) Economy in The Service of Life. The various statements directed to Europe made at these consultations were shared at this seminar. I made reference to WARC’s work on Processus Confessionis and LWF’s work on Engaging Economic globalization as a Communion and its recent call to participate in transforming economic globalization. I refered the participants to the CEC’s discussion paper on „European Market Economy- an Alternative model for globalization.“ Most of the discussion which followed was supportive of the ecumenical work in this area and the need for the churches to continue working along these lines. Other speakers spoke of the European constitution and were concerned about the inclusion of a certain paragraph on European values supported by the Roman Catholic church despite the fact that it gave an impression of rekindling the legacies of the time when the church was strong and repressive in Europe. Reference was made that it was necessary to follow the European Union Charter as a guidance. Rev. Gianna Sciclone from the Waldensian church spoke of the need to take on board the gender perspective.

1.2 Christianity, Islam, and Judaism in Europe; the road toward a dialogue for a society of peace
Speakers were Brunelto Savarani, Catholic theologian, editor of QOL magazine, Tariq Ramadan. Leader of an organisation of Muslim in Europe; Paolo Naso, editor of the Catholic-Protestant review Confronti and the director of the Communication department of FCEI, Manuela Paggi Serun, President of the Jewish-Christian fellowship in Florence and Stefano Allieri, Sociologist and writer, Lecturer at Padoa University. I did not participate in this seminar because I was attending another huge conference going on at the same time on “ Globalize Resistance: People Not Profits“ led by Susan George as one of the speakers. This conference was attended by more than 5,000 people.

2. The Role of Religions in the critique of Globalization
This conference was coordinated by Tommaso Fattori of the Florence Social Forum. Speakers included Miguel Alvarez (Conai), Chief Rabbi from Florence, Sanitsuda Ekhachai ( Buddhist Network Thailand, Superintendent Evangelisch Church ( did not appear); Ibrahim Saleh Alhosaini ( Head of Islamic Scholars of Nigeria) who was present but when his turn to speak came,he was absent. This conference attracted over 2000 participants indicating the interests people now have on inter-religious activities and dialogue. One of the participants from Germany-ATTAC movement stood up and said, “ I am amazed to see that normally issues to do with religion were considered to be boring and unattractive to young people, but this attendance shows us that, religions have a role to play in bringing peace and justice in the world“. It was noted that the increasing people’s interest in religions as a source of solutions and alternatives to the current world of war and greed is an indication that religious institutions and ecumenical movements have a role to play in the social movement. Churches and the ecumenical family belong here.

3. An Invitation by the Archbishop of the Diocese of Florence
Organizers and speakers of the seminar on the Role of Churches in the construction of New Europe were invited by The Archbishop of the diocese of Florence Ennio Antonelli. The discussion at the Archbishop’s residence was in Italian. I was allowed to speak in English. I inform him about the work WCC , WARC, LWF and CEC are doing in economic globalization, our critique of the neo-liberal globalization and a search for alternatives. At one point I asked him his church’s role in the construction of a new Europe based on justice and peace particularly with its historical link to Africa. He responded that the church was involved in the issues but mainly organizations in his church are taking positions. He as an Archbishop takes the neutral position. I presented the Archbishop the two WCC booklets on „Lead Us Not Into Temptation: Churches Response to the Policies of the International Financial Institutional“ and “ Economic Globalization: An alternative view and a Critical Vision.“. He appreciated the work of the ecumenical network on economic globalization.

4. The Huge People’s March against Neo-liberalism and War on Iraqi
The march estimated to have 1 million people with a variety of people from various nations, organizations, movements, parties and various religious institutions was colorful like a rainbow. It reminded me of Bishop Tutu’s expression of „the Rainbow people of God“. I have never seen so many people like this before in my life. I was marching, I guess in the middle of the demonstration because I could neither see its beginning or the end. Behind me, the church was visible composed of a mixture of Christians from the Roman catholic and protestants carrying a cross made of wooden sticks and in front of me Palestinians with their drums singing“ We want freedom.“ Further ahead the Pacifist movement of “ Globalize resistance“ were chanting “ People Not Profits“. I could read many banners “ Peace Not War“; „Do Not attack Iraqi“, Capitalism has Failed“, “ Jobs Not Bombs“, “ Bush,Blair, Berlussconi-War mongers“, „War Not in My Name“, „Our World is Not for Sale“ etc. There has been so much talk in the media that anarchists might vandalize artistic sites in this beautiful city. „It was as if Florence was just a museum and not a modern city suitable to host a Europe-wide meeting of grassroots groups“, one demonstrator complained. I was talking to a lady who came all the way from the US to march here. She was the president of Peaceful Tomorrow, a committee of some 60 relatives of the victims of the 9/11 attacks in the US. Invited by the pacifists group, she lost her brother William Jr. in the attack on the World Trade Center and arrived from New York to tell pacifists here „that there are people just like them in the United States.“ The demonstration was peaceful. It dispelled the wide spread belief by the authorities that social movements are by nature violent. Haidi Giuliani, the mother of Carlo who was killed by police at the Genoa demonstration in 2001, told the demonstrators, “ civilization is here, and intolerance is on the other side. The new political and social phase which started in Genoa-and, before in Seattle and Porto Alegre continues and intensifies. This is just the beginning.“ She and another mother whose son died in Argentinean demonstrations were applauded as they spoke at the forum as well. The government warned people to close there businesses that day and residents residing where the march was to pass were asked to close their windows. I think those who closed their business regretted because the few who opened restaurants had almost all food and drinks purchased and consumed by the demonstrators. Contrary to the warnings of the government, I saw homes on the way feeding the demonstrators with free soup and water while others threw colorful papers to demonstrators with jubilation. The demonstrators applauded with chants of Peace. It was nice: One demonstrator concluded thus, “ In 40 years of political activism, this is the first time I have seen so many organizations united to change the world politics and economy.“

5. The ESF Assembly
An assembly of the European Social forum took place in one of the old factory building. It attracted over 6,000 people representing delegations from participating countries. The organizers said the Forum and the huge march was a big success for the social movement. Speakers who represented their countries delegations spoke 3 minutes each. The general emphasis for all of them was that they should consolidate and intensify their movements at home. They will continue to organize huge anti-war and anti-neo-liberalism events. The ESF coordinator from Florence said,“ we have made clear that it is sure that there is a Europe which doesn’t want this dirty war, supported or not supported by the UN. Blair and Berlusconi can try to ignore it. France could endorse, but we are not particularly interested in diplomatic outcomes of our demonstration. We must rather reflect on its deepest meanings.“ First it was stressed that the first reflection is that a world movement against war and neo-liberal globalization now exists and it is strong, wide and determined. The second one is that this movement includes many and various social components but the traditional left parties are not its core. Its core is rather the Social Forum movements against capitalism. The third reflection is that the Social Forum Movement has now greater social and political responsibilities. The social movements are looking for alternative world which we have never experienced before. “ We hate Capitalism, Socialism and Communism. We need something else with real justice, peace and equity for all,“ said one of the speakers. One said, “ Our leaders have failed us every where even in the UN. We do not trust them any more, let us go home mobilize people and get them out of power, elect ourselves and those people who want real justice, peace and alternatives to neo-liberal globalization. Go and work for alternatives with our people“. Some said that the neo-liberal globalization which was described as the best ever, discriminates and affects most of the world populations. The system is not capable of convincing people that it is necessary any more. International Institutions such as the World Bank, The IMF and the World Trade Organization have been the first to pay the price of this change of vision. And then another factor that affects neo-liberalism is the crisis of representative democracy. Politics is perceived as bureaucracy and those in charge are supranational institutions that are seen as far from the people’s needs and control. This movement is a great occasion not to be missed. “ We must all work together and assemble all the old and new energies of critical subjectivity, political parties, groups and movements. All together, South and North of the World. We can not waste any more time“ concluded one of the ESF organizer.

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