«Wachstumsrücknahme» (décroissance)
Eine neue Bewegung für besseres Leben und Wirtschaften
Zusammenfassung: Die Finanzkrise verweist auf eine tiefere Krise des kapitalistischen Systems: Weil Wachstum der Realwirtschaft aus ökologischen Gründen nur im Rahmen begrenzter Ressourcen möglich ist, sucht das Kapital seine Akkumulation über Finanzspekulationen. Angesichts dieser Situation gewinnt eine Bewegung überragende Bedeutung, die qualitativ besseres Leben und Konsumieren bei Nullwachstum möglich macht und viele praktische Bespiele dazu bietet. |
Unter Wachstumsrücknahme wird eine Rücknahme des Konsum- und Produktionswachstums verstanden, mit der einem solchen Wirtschaftswachstum dann begegnet werden soll, wenn es politisch, sozial und ökonomisch schädlich ist. In der Wachstumsrücknahme sehen die Vertreter dieses Konzepts eine Maßnahme gegen ein die Umwelt und Ressourcen belastendes Wachstum.
In Frankreich wird Wachstumsrücknahme unter dem dort populären Kunstwort «décroissance» diskutiert. Als einer der französischen Vertreter dieses Konzepts gilt Serge Latouche.
Trotz der Bezeichnung «uneconomic growth» wird in den USA unter «unwirtschaftlichem Wachstum» ein Wachstum verstanden, dessen Schädlichkeit über die reine Unwirtschaftlichkeit hinausgeht. Der früher für die Weltbank arbeitende Wirtschaftswissenschaftler Herman Daly [1] (USA) definierte im Scientific American diese Art des Wachstums als Zunahme des Wachstums auf Kosten der Ressourcen und der Lebensqualität [2]. Im Gegensatz zu einer Rücknahme des Wachstums setzt Daly auf qualitatives Wachstum.
Links
Hoffnungsgeschichte eingebracht von Ulrich Duchrow |
29.10.2008 |
Wer das kapitalistische System für lebensbedrohlich hält, muss sagen können, welches die Alternative sein soll. Hier finden wir eine schon gelebte Alternative. |
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