Auch nach Tötung seiner Tochter kämpft Palästinenser für Frieden und Versöhnung

Zusammenfassung: Ein Militanter Palästinenser bekennt sich nach Jahren in israelischen Gefängnissen zur Gewaltlosigkeit. Mit einem Israeli gründet er die Aktionsgruppe «Combatants for Peace». An seiner Mitarbeit hält er fest auch nach Tötung seiner 11jährigen Tochter durch israelische Soldaten.


Bericht aus der amerikanischen Zeitung: Christian Science Monitor, 15.02.2007, » https://www.csmonitor.com/2007/0215/p13s01-wome.html2

« Bassam Aramin, militanter Palästinenser, wurde mit 16 Jahren verhaftet und verbrachte sieben Jahre in israelischen Gefängnissen. Nach seiner Entlassung gründete er mit dem Israeli Zohar Shapira, eine Aktionsgruppe, die in beiden Konfliktparteien für einen gerechten Frieden wirbt. Bassam Aramin, Vater von sechs Kindern zwischen 4 und 13 Jahren betont, dass er seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis für den Frieden arbeitet, «um alle Kinder zu verteidigen, die palästinensischen und die israelischen.» Am 18. Januar 2006 wurde seine 11jährige Tochter Abir durch ein Gummigeschoss, abgefeuert von israelischen Soldaten tödlich verletzt. Abir wollte an einem Kiosk Schokolade kaufen, die Soldaten eröffneten das Feuer auf andere Kinder, die angeblich Steine auf ein gepanzertes Militärfahrzeug geworfen hatten.

Bassam Aramin weiß, dass im vorausgehenden Jahr an die hundert palästinensische Kinder von israelischen Soldaten erschossen wurden. Die israelischen Behörden tun fast nichts, um die Umstände dieser Zwischenfälle aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dennoch bleibt Bassam Aramin versöhnungsbereit und hält an seinem gewaltfreien Kampf für den Frieden fest. Sein israelischer Mitstreiter Shapira: «Unmittelbar nach dem Mord war ich dabei, meine Hoffnung auf einen guten Ausgang unseres Kampfes zu verlieren. Es war Bassam, der mir Kraft gab, weiterzumachen. Er forderte nicht Rache für den Mord an den Kindern. Er war sich weiterhin sicher, dass nur der Weg des Friedens ein Weg nach vorne ist. …» Weiter berichtet der israelische Mitstreiter: «In jenen Tagen, in denen Abir im Koma lag, wurden wir alle tatsächlich zu einer großen Familie. Am Ende war es unser aller Verlust; es war fast so, als ob man seine eigene Tochter verloren hätte.»

Bassam Aramin erzählt von den Schwierigkeiten, seiner Frau und seinen traumatisierten Kindern beizustehen, aber er hält daran fest: «Was den Frieden anbelangt, kann ich meine Meinung nicht ändern. Ich glaube, dass wir diese Arbeit fortsetzen müssen, um alle Kinder, auf beiden Seiten des Zaunes zu schützen.»
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Hoffnungsgeschichte eingebracht von Wilhelm Wille 28.11.2007
Bassam Aramin gibt ein Beispiel ausdauernder Bereitschaft, auch unter der Last großer persönlicher Leiden und Gewalterfahrung gewaltlos an der Lösung eines der schwersten gegenwärtigen Konflikte zwischen zwei Volksgruppen zu arbeiten. Er widerlegt das Klischee vom gewalttätigen Palästinenser und Muslim.

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