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Über das Kairos Palästina-Solidaritätsnetz

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Internetauftritt. Nachfolgend möchten wir Ihnen zunächst die Gelegenheit geben, sich über uns zu informieren.

Wer wir sind

Das deutsche KAIROS Palästina-Solidaritätsnetz wurde im Juli 2012 in Reaktion auf das von Christinnen und Christen in Palästina verfasste KAIROS-Dokument („Die Stunde der Wahrheit – ein Wort des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung aus der Mitte des Leidens der Palästinenser und Palästinenserinnen“) unter dem Dach des ökumenischen Netzwerkes Kairos Europa e.V. gegründet. RepräsentantInnen lokaler und bundesweiter Initiativen, Organisationen und Netzwerke versammelten sich in Frankfurt a.M., um der Bitte palästinensischer Kirchen zu entsprechen, das Unrecht der Besatzung Palästinas durch Israel gegenüber den Kirchen in der Bundesrepublik anzusprechen und gemeinsam nach Wegen zu dessen Überwindung zu suchen.

Das KAIROS Palästina-Solidaritätsnetz will die kirchliche Auseinandersetzung mit der israelischen Besatzungs- und Siedlungspolitik sowie die proaktive Unterstützung des Boykottaufrufs gegenüber Waren aus völkerrechtswidrigen israelischen Siedlungen in der Westbank auf der Ebene von Gemeinden (an der ökumenischen Basis) fördern und das Gespräch mit Kirchenleitungen, Hilfswerken und Verbänden suchen.

Das Kairos Palästina-Dokument

Das Kairos Palästina-Dokument wurde im Dezember 2009 in Bethlehem verabschiedet. Es richtet sich an Christen, Juden, Muslime im Nahen Osten sowie an die Kirchen der Welt und die internationale Staatengemeinschaft.

Das Kairos Palästina-Dokument ist
1. ein Wort des Glaubens an Gott, der jeden Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat;

–  ein Wort der Hoffnung, die trotz des gegenwärtigen Elends der palästinensischen Christen stark bleibt und einer neuen Gesellschaft entgegensieht, in der Menschen auf ihre eigene Würde und die Würde ihrer Widersacher vertrauen, in der Feindschaft überwunden wird und eine neue Kultur des Lebens entstehen kann;

–  ein Wort der Liebe, die auch den Feinden gilt und den gewaltfreien Widerstand gegen das Unrecht der völkerrechtswidrigen Besetzung des Landes der Palästinenser einschließt. Dieser Widerstand kommt beiden Seiten zugute, weil der Zyklus der Gewalt durchbrochen wird, der Israel und Palästina zerstört;

2. eine Bitte der christlichen Palästinenser an die Christen in der Welt und an die Völkergemeinschaft, der Bevölkerung Palästinas zur Seite zu stehen, die seit mehr als sechs Jahrzehnten unter Vertreibung, Unterdrückung und Apartheid leidet; gegen Ungerechtigkeit und Apartheid aufzustehen, sich von theologischen Argumenten abzuwenden, die das Unrecht rechtfertigen und sich auf die Bibel berufen;

3. ein Plädoyer für Gerechtigkeit, d.h. die Beendigung der Besatzung palästinensischen Landes; die Beseitigung der Trennmauer, die Städte und Dörfer in Gefängnisse verwandelt; die Beendigung der Blockade des Gazastreifens.

„Das Glück des einen Volkes ist das Glück des anderen“. (Martin Buber)

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Verfasserinnen und Verfasser des KAIROS Palästina-Dokuments:

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Die Situation in Palästina

Seit 1967 hält Israel die Westbank besetzt. Gemäß dem Oslo II-Abkommen zwischen Israel und der PLO von 1995 wurden die besetzten Gebiete in drei Kategorien unterteilt:

A-Gebiete (18 % der Fläche der Westbank) sind unter palästinensischer Autonomieverwaltung.
B-Gebiete (22 %) sind kleinere Orte unter Kontrolle der israelischen Polizei und des Militärs, die Zivil-Verwaltung ist palästinensisch.
C-Gebiete (60 %) unterliegen israelischer Militärverwaltung und Militärrecht. Palästinenser erhalten keine Baugenehmigungen, werden enteignet und vertrieben. Ohne diese Gebiete ist ein lebensfähiger Staat Palästina nicht möglich.

Die Existenzgrundlage der Palästinenser wird zerstört durch Landraub, die Rodung von mehr als einer Million Oliven- und Aprikosenbäumen und den Entzug der Wasserressourcen: Palästinenser bezahlen für das Wasser das Dreifache wie Israelis und erhalten nur 1/5 der Menge, obwohl das Wasser oft aus der Westbank kommt.

Menschenrechts- und Völkerrechtsverletzungen: Mit dem Siedlungsbau verändert Israel die demografische und geografische Zusammensetzung in der Westbank und in Ost-Jerusalem. Dort leben inzwischen über 600.000 jüdische Siedler. Seit 1967 wurden auf Anordnung der israelischen Besatzungsbehörden 18.000 Häuser palästinensischer Familien zerstört. Etwa 40% ihrer Häuser in Ost-Jerusalem sind vom Abriss bedroht. Die israelische Regierung verhindert Familienzusammenführung, entzieht Palästinensern das Aufenthaltsrecht und vertreibt sie.

Palästinenser stehen unter Militärrecht: Tausende Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, sind in Israel inhaftiert, oft jahrelang ohne Anklage.

Von der ca. 750 km langen Mauer bzw. dem Sicherheitszaun verlaufen 85% auf palästinensischem Gebiet. An den Checkpoints kommt es täglich zu Demütigungen. Die „Trennmauer“ ist ein schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht.

„Die Siedler, die Besetzer und ihre politischen Verbündeten sind die wahren Feinde von Israels Zukunft.“
(Avraham Burg, 1999-2003 Sprecher der Knesseth)

 

70 Jahre Israel –  70 Jahre Entrechtung der Palästinenser

 

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 „Es gibt nur ein einziges Menschenrecht“. (Hannah Arendt)

Was Sie tun können?

Informieren Sie sich über die Situation in Palästina und Israel über die gängigen Medien hinaus!

Treten Sie ein für die Menschenrechte und die Würde aller Menschen in Palästina und Israel sowie für die Anerkennung des Rechts der Palästinenser auf einen eigenen lebensfähigen Staat!

Stellen Sie sich an die Seite der Unterdrückten! Nur so bewahren Sie das Wort Gottes als frohe Botschaft an alle, anstatt es in ein Instrument des Unrechts zu verwandeln.

Beten Sie für ein Ende der Besatzung und für einen gerechten Frieden in Israel und Palästina!
Fordern Sie die Beendigung der Besatzung, der Besiedlung, der Häuserzerstörung, des Raubs von Ackerland! Fordern Sie ein Ende der Blockade des Gazastreifens!

Fordern Sie von unserer Regierung, die Rechte des palästinensischen Volkes in gleicher Weise zu unterstützen wie die des israelischen Volkes.

Setzen Sie sich ein für die klare Kennzeichnung von Waren aus illegalen israelischen Siedlungen! Verzichten Sie auf den Kauf solcher Produkte!

Fördern Sie die wirtschaftliche Entwicklung! Lassen Sie sich einladen mit dem biblischen Wort „Kommt und seht…!“.

Nehmen Sie teil an Programmen eines verantwortlichen Tourismus!

Kaufen Sie fair gehandelte Produkte aus Palästina wie z.B. Olivenöl, Olivenseife, Za’atar, Couscous, Mandeln, Kosmetik – sowie Kunsthandwerk aus Olivenholz, Keramik und Glas, die in Weltläden und Gemeinden erhältlich sind.

 

Koordination / Kontakt:

Gisela Siebourg (Berlin), Tel.: 030-3270 3770, E-mail: gisela.siebourg@t-online.de
Ernst-Ludwig Vatter (Aichwald), Tel.: 0711-7657 996, E-mail:  welvatter@arcor.de

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